Gutes Geschäftsjahr - 28.04.2017

Nachrichten
Gutes Geschäftsjahr
EWE zufrieden mit Ergebnis


· Konzernperiodenergebnis auch durch Sondereffekte deutlich gestiegen
· Klar verbessertes Operatives EBIT stärkt Risikovorsorge
· Finanzverbindlichkeiten und künftige Zinsbelastung stark reduziert
· Vollständige Aufklärung der Compliance-Verstöße

Oldenburg, 27. April 2017. EWE hat das Geschäftsjahr 2016 mit einem zufriedenstellenden Ergebnis abgeschlossen: Das Konzernperiodenergebnis hat sich im Vergleich zum Vorjahr (-9,4 Mio. Euro) mit 332,9 Mio. Euro deutlich erholt. Das Operative Ergebnis vor Zinsen und Steuern (OEBIT) beträgt 534,6 Mio. Euro und liegt damit klar über Vorjahresniveau (428,1). Die Finanzverbindlichkeiten konnte EWE im abgelaufenen Geschäftsjahr um rund 800 Mio. Euro reduzieren. Mit 469,2 Mio. Euro hat EWE weniger investiert als im Jahr davor (666,9). Die Umsatzerlöse fielen im Vorjahresvergleich auf 7,57 Mrd. Euro (7,82). Für das laufende Geschäftsjahr 2017 erwartet EWE wegen des Wegfalls von Einmaleffekten ein um zehn bis 20 Prozent niedrigeres Operatives EBIT.

„Für EWE war 2016 ein gutes Geschäftsjahr, das von einem stabilen operativen Geschäft und zwei Sondereffekten geprägt wurde: Das deutlich verbesserte Konzernperiodenergebnis ist dabei auch auf den erfolgreich abgeschlossenen Verkauf unserer Anteile an der VNG in Leipzig zurückzuführen. Hinzu kommt ein Ergebnisbeitrag in Höhe von rund 90 Mio. Euro aus der Neuregelung der Altersvorsorge bei der swb AG“ erläutert Wolfgang Mücher, Finanzvorstand der EWE AG. „Diese Neuregelung ist ganz überwiegend auch für den Anstieg des Operativen EBIT verantwortlich“, ordnet Mücher ein. Der Finanzvorstand hebt mit Blick auf das Geschäftsjahr 2016 hervor: „Das Ergebnis ist insgesamt zufriedenstellend und hat es uns ermöglicht, Risikovorsorge zu betreiben, unsere Verbindlichkeiten vorzeitig spürbar zu reduzieren und damit auch künftige Belastungen deutlich zu senken.“


Umsatzrückgang aufgrund von Preissenkungen

Der Rückgang des Konzernumsatzes um 253 Mio. Euro geht unter anderem auf die zu Beginn des Berichtsjahrs für Privatkunden gesenkten Preise und einen geringeren Erdgasabsatz zurück.

Die Auszahlungen für Investitionen liegen mit 469,2 um fast 200 Mio. Euro unter dem Vorjahresniveau (666,9 Mio. Euro). Dies liegt vor allem daran, dass EWE im Vergleich zum Vorjahreszeitraum keine große Finanzinvestition getätigt hat. 2015 hatte der Konzern noch für fast 206 Mio. Euro zusätzliche Anteile an der VNG AG erworben, um so die Aussichten auf einen erfolgreichen Verkauf eines größeren und damit attraktiveren Aktienpakets zu verbessern.

Die durchschnittliche Mitarbeiterzahl im Konzern stieg im Vergleich zum Vorjahr vor allem durch den Erwerb eines ausländischen Telekommunikations-unternehmens um 194 auf 9.048 Mitarbeiter (8.855). Dabei steht der leicht erhöhten Zahl an Beschäftigten in den operativen Segmenten ein Rückgang im Konzern-Zentralbereich gegenüber.




Ausblick 2017



EWE erwartet für das Geschäftsjahr 2017 einen weiterhin sehr intensiven Wettbewerb im Energie- und Telekommunikationsmarkt. Regulatorische und energiepolitische Vorgaben sorgen dafür, dass auch das Erzeugungs- und Netzgeschäft weiterhin unter Druck stehen werden. Für das laufende Geschäftsjahr rechne man daher mit einem um bis zu 20 Prozent niedrigeren Operativen EBIT – und damit einem Ergebnis mindestens auf Niveau von 2015.


Strategie 2026

Mit der im zurückliegenden Geschäftsjahr verabschiedeten Strategie will EWE bis 2026 das führende Energieunternehmen für Deutschlands Norden bauen. „Dezentrale, erneuerbare Energien rücken zunehmend ins Zentrum unseres Energiegeschäfts. Zudem schafft die Digitalisierung sowohl die Notwendigkeit als auch neue Chancen für eine ganzheitliche Kundenorientierung und für noch mehr Effizienz in allen Geschäftsbereichen“, erläutert Mücher und nannte konkrete Beispiele für die Neuausrichtung: „Wir werden verstärkt auch über die Grenzen unseres Heimatmarktes hinaus attraktive Produkte und Dienstleistungen anbieten, digitale Innovationen nutzen und hierfür u.a. auf die Erfahrungen und digitalen Kompetenzen neuer Partner und Unternehmensbeteiligungen setzen“, so Mücher.


Compliance-Prüfungen

Die derzeit laufende Prüfung von Vorwürfen im Zusammenhang mit der Konzerntochter EWE NETZ (Compliance-Verstöße) werde unabhängig vom operativen Geschäft weitergeführt. „Wir nehmen die Hinweise und Vorwürfe sehr ernst, prüfen umfassend und vorbehaltlos. Hierbei geht jedoch Sorgfalt vor Schnelligkeit – im Vordergrund steht, dass wir vollständige Klarheit über die Fakten erhalten und auf dieser Grundlage Entscheidungen treffen können“, kündigte Mücher an. Man rechne mit der Vorlage einer abschließenden Beurteilung durch beauftragte externe Prüfer im Sommer dieses Jahres. „Auch wenn es aktuell keine erkennbaren Auswirkungen auf unser operatives Geschäft gibt, das wir sehr erfolgreich entlang unserer Strategie 2026 weiterentwickeln: Wir arbeiten konsequent daran, dass EWE transparenter wird und sich unsere Prozesse verbessern. Erste Maßnahmen zur Stärkung der Compliance haben wir bereits auf den Weg gebracht, u.a. wird es dazu künftig eine höhere Ressourcenausstattung und verpflichtende Schulungen aller Mitarbeiter geben.“


Integrierter Unternehmensbericht

Der Bericht zum Geschäftsjahr 2016 ist der erste sogenannte Integrierte Bericht, in dem Finanz- und Nachhaltigkeitsberichterstattung miteinander verbunden werden. So lässt sich zeigen, wie finanzielle und nicht-finanzielle Werttreiber zum Unternehmenserfolg von EWE beitragen. Um veränderte Informationsbedürfnisse der Stakeholder besser zu erfüllen, geht der Integrierte Bericht 2016 auch auf die strategische Neuausrichtung und Vision des Unternehmens sowie die Verantwortung von EWE als regionales Energieunternehmen ein. Der Bericht gliedert nach den Ressourcen Umwelt, Mitarbeiter, Soziales und Beziehungen, Anlagen und Netzen, Know-how und Finanzen, wie EWE Werte für Unternehmen, Umwelt und Gesellschaft schafft. Er knüpft damit an die bisherige Nachhaltigkeitsberichterstattung an. Er orientiert sich an den Empfehlungen des International Integrated Reporting Council (IIRC) und entspricht den internationalen Leitlinien G4 „Core“ der Global Reporting Initiative (GRI). Der Integrierte Bericht enthält branchenspezifische Angaben für Energie und Telekommunikation.

Termin: Am 29. August 2017 veröffentlicht EWE den Halbjahresbericht 2017.




Blick in die Segmente



Segment Erneuerbare, Netze und Gasspeicher

Im Segment Erneuerbare, Netze und Gasspeicher stieg der konzernexterne Umsatz auf 2.012,9 Mio. Euro (1.951,8). Der Anstieg resultierte im Wesentlichen aus höheren Netznutzungsentgelten für Strom und Gas. Das Operative EBIT stieg im gleichen Zeitraum auf 333,7 Mio. Euro (314,4). Das schwache Windjahr 2016 belastete zwar die Ergebnisbeiträge der On- und Offshore Windparks. Ein positiver Effekt aus der stichtagsbedingten Bewertung der Erdgasvorräte in den Gasspeichern und ein im Vorjahresvergleich positiver Ergebnisbeitrag aus dem Netzgeschäft konnten die negative Entwicklung der Winderträge aber kompensieren. Mit 240,3 Mio. Euro lagen die Auszahlungen für Investitionen leicht unter dem Vorjahresniveau (257,4). Sie machen damit über 50 Prozent der Investitionen des Konzerns aus. Die Zahl der Mitarbeiter stieg ebenfalls – und zwar um 38 auf 2.079 Beschäftigte (2.041).


Segment Vertrieb, Dienstleistungen und Handel

Das Segment Vertrieb, Dienstleistungen und Handel verzeichnete gegenüber dem Vorjahreszeitraum einen Umsatzrückgang auf rund 3.763,9 Mio. Euro (4.053,4). Ursächlich für diesen um fast 290 Mio. Euro niedrigeren Außenumsatz sind v.a. Preisreduzierungen und ein geringerer Erdgasabsatz. Das Operative EBIT verringerte sich auf 61,2 Mio. Euro (80,4). Geringere Rohergebnisse in den Sparten Strom, Gas und Wärme sind unter anderem für diesen Ergebnisrückgang verantwortlich. Im Vergleich zum Vorjahr wurde mit 75,6 Mio. Euro etwas weniger investiert (80,6). Die Mitarbeiterzahl stieg hingegen um 25 auf 3.213 (3.188).


Segment Ausland

Das Segment Ausland hatte eine Umsatzminderung auf nun 727,9 Mio. Euro (759,4 Mio. Euro) hinzunehmen. Dieser Rückgang betraf vor allem das Türkei-Geschäft, in dem sich die Erlöse hauptsächlich wechselkursbedingt verringerten. Das Operative EBIT stieg leicht auf 25,6 Mio. Euro (25,3). Die Verbesserung resultierte insbesondere aus der Rohertragssteigerung im polnischen Erdgasgeschäft. EWE hat seine Investitionen im Auslandsgeschäft im Berichtsjahr um 20,5 auf 51,0 Mio. Euro erhöht (30,5). Die Zahl der im Auslandssegment beschäftigten Mitarbeiter stieg insgesamt um 133 auf 965 (832). Ursächlich hierfür ist vor allem der Erwerb des türkischen Telekommunikationsunternehmens Millenicom. EWE konnte die Zahl der Telekommunikationskunden mit dem Einstieg ins Telekommunikationsgeschäft in der Türkei zum Jahresende um fast 146.000 erhöhen.


Segment swb

Im Segment swb liegt der Umsatz im Berichtszeitraum mit 1.058,7 Mio. Euro etwa auf Vorjahresniveau (1.052,1 Mio. Euro). Der leichte Anstieg resultiert hauptsächlich aus höheren Erlösen in der Stromdurchleitung. Das Operative EBIT stieg deutlich auf 165,2 Mio. Euro (90,3). Die Ergebnisverbesserung im Vergleich zum Vorjahr geht im Wesentlichen auf die Neuregelung der betrieblichen Altersvorsorge zurück. Daraus resultiert ein einmaliger Effekt in Höhe von rund 90 Mio. Euro. Die Investitionen in Bremen und Bremerhaven lagen insgesamt mit 77,9 Mio. Euro etwa auf dem Niveau von 2015 (77,6). Im Gegensatz dazu beschäftigte swb im Berichtsjahr zwölf Mitarbeiter mehr als im Vorjahr.
Quelle: EWE Aktiengesellschaft

28.04.2017

EWE Aktiengesellschaft
Hegermühlenstraße 58, 15344 Strausberg
Tel.: 03341 / 38 21 50

» Weitere Artikel des Veranstalters




Werbung
^