Wie fahrradfreundlich sind Brandenburgs Kommunen? Diese Frage stellte im Herbst 2016 der ADFC-Fahrradklima-Test bundesweit. 3.273 Brandenburgerinnen und Brandenburger haben entlang
von 27 Fragen ihre Städten und Gemeinden nach dem Schulnotensystem bewertet. „Das Fahrrad ist in Brandenburg im Prinzip das Verkehrsmittel der Wahl, nur müssen die Bedingungen vielerorts verbessert werden“ – das ist, kurz gesagt, die Kernbotschaft der Befragten. Der Fahrradklima-Test zeigt, was gut läuft und wo dringend etwas getan werden muss.


Strausberg hat erstmalig die Mindestteilnehmerzahl von 50 überschritten und erhielt damit eine eigene Stadtbewertung. Mit der Gesamtnote 3,8 liegt Strausberg im Mittelfeld (Bund) bzw. hinteren Mittelfeld (Brandenburg) der Städte mit weniger als 50000 Einwohnern.

Als besonders problematisch im Vergleich mit anderen Städten wurde in Strausberg u.a. die Situation bezüglich Fahrraddiebstahl eingeschätzt. Dieses Ergebnis sollte die Bemühungen um die Genehmigung einer Videoüberwachung für die neuen Fahrradabstellplätze am Bahnhof Strausberg Stadt verstärken.

Mit einer Note von 2,79 zeigt Oranienburg, dass sich langjährige, systematische Fahrradförderung auszahlt, nicht nur in der Note, sondern auch in einem erheblich höheren Fahrradanteil an den innerstädtischen Wegen (27,3%, nach einem Vortrag der Stadtverwaltung Oranienburg 2016; zum Vergleich: Strausberg 14,2%, letzte Erhebung 2008, nach Nachhaltigkeitsbericht Strausberg 2015/2016).

Mit dem geplanten Fahrradkonzept und hoffentlich ausreichend Lücken für eine zukunftsträchtige Fahrrad- und Fußgängerinfrastruktur bin ich aber optimistisch für die „Aufholjagt“ von Strausberg. Eine Verlagerung von Verkehr auf Fahrrad, Fußgänger und ÖPNV wären ein Segen für die Stadt, auch für die Autofahrer. Die größten Reserven gibt es da (nicht nur in Strausberg) beim Fahrrad.