Friedenswochen in MOL - 01.09.2016 | Termin

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Friedenswochen in MOL
Deutsch-russische Geschichten: »Nur kein Krieg ist auch keine Lösung!«

Kerstin Kaiser (Slawistin/Ex-MdL, Leiterin des rls-Regionalbüros in der RF; Moskau)
Vladimir Fomenko (Politikwissenschaftler; rls Moskau)
Albrecht Maurer (Vorsitzender „alternativen denken e.V.“; Moskau/Strausberg)

Gäste dieser Gesprächsrunde werden sein Kerstin Kaiser, Büroleiterin der Rosa-Luxemburg-Stiftung in Moskau, Dr. Dagmar Enkelmann, Vorsitzende der Rosa-Luxemburg-Stiftung und Mitglieder des Vereins für alternatives Denken e. V.

Veranstalter: Verein für alternatives Denken e. V. und die Rosa-Luxemburg-Stiftung

Nach fünf Jahren wählen die Bürger*innen in der Russländischen Förderation am 18. September wieder ihr höchstes Parlament - die Duma.
In deutschen Leitmedien dominieren außenpolitische und geostrategische Betrachtungen zur Bedeutung dieser Wahlen, Debatten über Konfliktherde Ukraine-Donbass-Krim oder Syrien und die Sicht auf Präsident Putin, dessen „böser Geist“ für Nationalismus, Militarisierung, und Rückkehr des Krieges nach Europa verantwortlich gemacht wird, aber auch für ein undemokratisches System.
Tatsächliche Wahlmotivationen, Lebenswirklichkeit und Probleme der Menschen in diesem großen, multinationalen Staat, dessen politische, wirtschaftliche & soziale Herausforderungen verschwinden fast völlig hinter „auswärtigen“ Erwägungen. .
Nach den NATO-Treffen mit und ohne Russland, nach den Debatten u.a. auf dem politisch ergebnislosen Petersburger Dialog scheint alles klar zu sein: Die Dämonisierung Putins samt der „Putin muss weg!“-Rufe scheinen eine ernsthafte politische Strategie von EU/NATO im Verhältnis zu Russland zu ersetzen. Kalkuliert wird mit einem „kontrollierten“ Dauerkonflikt, der einerseits lange bestehen bleiben soll (Rüstungsbegründung, NATO-Strategie), andererseits jedoch nicht so einfach einzuhegen ist. Dauerhaft und öffentlich dafür verantwortlich ist aus dieser Perspektive Russland, genauer: Putin. Das politische Risiko dieser Haltung &Politik ist hoch. Eine Umkehr ist jedoch nicht zu erwarten, solange die politischen Kräfteverhältnisse, Interessen und deren operative Umsetzung durch EU/NATO so sind und bleiben, wie sie sind.

Die offiziellen deutsch-russischen Beziehungen stecken in der Sackgasse fest, der 15. „Petersburger Dialog“ im Juli enttäuschte alle Erwartungen.

Eine realitätstüchtige, d.h. mit Aussicht auf Erfolg versehene linke, alternative Strategie ist in der deutschen Öffentlichkeit nicht erkennbar. Die Stärkung globaler sozialer Menschenrechte, Selbstkritik & Selbstreflexion sowie Aufklärung & Anerkennung widerstreitender und widersprüchlicher politischer Interessen, unbedingte De-Militarisierung, die Stärkung zivilere Institutionen und zivilgesellschaftlicher Zusammenarbeit sowie die Vermeidung &Abschaffung moralisierender Doppelstandards könnten als Leitlinien dienen – nicht nur für die deutsch-russländischen Beziehungen.
Quelle: www.dielinke-strausberg.de

Wann: 01.09.2016  - 19:00 Uhr
Wo: Strausberg, Große Straße 45


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