Rundgang in der Nachsorgeklinik - 30.11.2022

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Rundgang in der Nachsorgeklinik
Bauausschuß besucht Klinik jenseits des Sees

Bild:© Stadt Strausberg - Uwe Spranger


Als Reaktion auf jüngste Nachfragen zur Zukunft der neu errichteten Kindernachsorgeklinik hatte Bauherr Peter Fritz den Bauausschuss der Stadt jetzt zu einem Rundgang in dem fast fertigen Objekt eingeladen. Am 29. November konnten sich die Kommunalpolitiker in dem Komplex am jenseitigen Strausseeufer ausgiebig umsehen. Und der frühere Eigentümer des Handelscentrums und mit der „Peter und Ingeborg Fritz Stiftung“ für chronisch kranke Menschen Mäzen der Klinik gab Auskunft zu interessierenden Fragen.

Die Stiftung, die mit 25 Millionen Euro den Löwenanteil der Bauten finanziert hat, sei weiterhin in Verhandlungen mit „renommierten Partnern“, die für die Ausstattung und den Betrieb sorgen sollen. Er hoffe, „alsbald“ den Betreiber präsentieren zu können, sagte Fritz. Alle Hürden seien aber noch nicht aus dem Weg geräumt. Insbesondere die Restfinanzierung für Möblierung, Medizintechnik, Küche und anderes – mehrere Millionen Euro – ist noch nicht in trockenen Tüchern.

Fritz warb um jegliche Unterstützung beim Überzeugen von politischen Entscheidungsträgern zum Beispiel in Potsdam. Vom Land erhofft man Geld zum Beispiel aus dem früheren DDR-Parteienvermögen oder aus Lottoeinnahmen. Direkte Förderung von Reha-Einrichtungen geben die gesetzlichen Bestimmungen derzeit nicht her. Mitwirken könnten die Kommunalpolitiker auch beim Landkreis. Der Landrat habe bereits vor fast einem Jahr eine Beteiligung an einer gemeinsamen Gesellschaft in Aussicht gestellt, berichtete Fritz. Das ist aber bislang nicht passiert. Dabei war Märkisch-Oderland schon Gesellschafter der gemeinnützigen GmbH, die die Vorläufereinrichtung in der Bernauer Waldsiedlung getragen hatte. Hintergrund des Wunsches des möglichen künftigen
Betreibers seien zum einen medizinische Kooperationen mit dem Krankenhaus MOL als auch Bürgschaften.

Fritz betonte, nach wie vor wolle er das überzeugende Modell der der familienorientierten Rehabilitation in Strausberg zum Laufen bringen. Dabei können schwerkranke Kinder und Jugendliche - insbesondere junge Krebs- und Herzpatienten – nach Seite 2 von 2 Krankenhausaufenthalten im Kreise ihrer Familien eine Therapie erfahren. Das Konzept wird bislang nur an wenigen Standorten im Altbundesgebiet angeboten, was lange Wartezeiten für Betroffene mit sich bringt. Besuche in solchen Einrichtungen hatten Fritz und seine Frau inspiriert, ihre Stiftung zu gründen und einen Teil des „auch in Strausberg verdienten Geldes“ für soziale Zwecke einzusetzen.

Dass das Objekt womöglich für andere Zwecke genutzt werden könnte, wies Fritz weit von sich. Mit Stiftungsvorstand Hubert Handke, früher Bürgermeister in Bernau, erinnerte er an „drei Sicherungen“: den Vertrag mit der Stadt, den Stiftungszweck und einen grundbuchlichen Vermerk. Sie zeigten sich betrübt, dass es dennoch Zweifel gebe und mancherlei Gerüchte kursierten.

Die Bauten – Unterkünfte, Therapie- und Kita- bzw. Schulräume, Speisesaal und Sporthalle sowie die verglasten Gänge dazwischen - sind weitestgehend fertig. Lediglich das ebenfalls mit Spendengeld finanzierte Therapiebad ist noch nicht nutzbar. Und in einem Gebäudeteil gibt es im Kellergeschoss ein Feuchteproblem und deswegen Auseinandersetzungen mit dem Auftragnehmer. In dem Bereich wird deshalb derzeit stärker geheizt. Ansonsten wird versucht, die Temperatur bei etwa zehn Grad zu halten. Auch die sind aber selbst bei Heizung überwiegend mit Luft-Wärme-Pumpen und Gas nur für Spitzenlast nicht zum
Nulltarif.

Bauausschusschef Bernd Sachse (Linke) dankte am Ende Fritz für die Einladung und die Bestätigung, dass es bei dem Ziel Kindernachsorgeklinik bleibt. Dennoch gab es in der Runde eine gewisse Skepsis, dass dies schnell Realität wird.
Quelle: Stadt Strausberg - Uwe Spranger

30.11.2022, Strausberg

Stadt Strausberg
Hegermühlenstraße 58, 15344 Strausberg
Tel.: 03341 / 38 11 00

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