Warum ist das Netzwerk gesunde Kinder wichtig bzw. sinnvoll?
Mit der Geburt eines Kindes kommen auf die jungen Eltern viele Veränderungen und völlig neue Herausforderungen zu. Oft haben Sie keine Erfahrung im Umgang mit einem Baby und hatten noch nie ein Neugeborenes auf dem Arm.
Durch die verschiedenen Medien strömen so viele Informationen zur Kindererziehung und -gesundheit auf die jungen Eltern ein, dass es schwer fällt, das Richtige für das eigene Kind rauszufiltern. Da ist es gut, wenn man einen neutralen Ansprechpartner hat, der Tipps geben kann, berät und die Eltern bei der gesunden Entwicklung ihres Kindes unterstützt.

Wer profitiert von diesem Netzwerk?
Eigentlich profitieren irgendwie alle Beteiligten von diesem Netzwerk:
• die werdenden Mütter, die schon vor der Geburt des Kindes Hilfestellungen und Beratung bekommen
• die jungen Familien, denen freiwillige Paten bis zum dritten Lebensjahr des Kindes beratend zur Seite stehen
• aber auch alle Netzwerkpartner, die sozusagen Hand in Hand arbeiten, wie Geburtskliniken, Ärzte, Hebammen, Schwangerenberatungsstellen und andere Akteure, die sich mit Eltern und Babys/ Kleinkindern beschäftigen und eng mit unseren gut vorbereiteten Paten zusammenarbeiten
Durch die ehrenamtliche Tätigkeit der Paten hat sozusagen die ganze Gesellschaft etwas davon.

Muss man Mitglied werden, um die angebotenen Leistungen für Familien in Anspruch nehmen zu können?
Die Veranstaltungen können auch besucht werden, wenn man kein Teilnehmer im Netzwerk Gesunde Kinder ist. Für die Begleitung durch eine ehrenamtliche Familienpatin muss man allerdings schon Teilnehmer sein. Dies ist aber völlig unproblematisch und kann auch jederzeit unabhängig von irgendwelchen Fristen gekündigt werden.

Kostet das was für die jungen Eltern - für Netzwerkfamilien?
Nein, die Teilnahme im Netzwerk Gesunde Kinder ist freiwillig und kostenfrei.

Netzwerk heißt vernetzen. Ist damit auch gemeint, dass sich junge Eltern treffen und untereinander austauschen?
Auf jeden Fall. Gerade der Austausch mit anderen Eltern ist wichtig. Dazu bieten wir zum Beispiel Eltern-Kind-Treffen, Mama-/Papa-Brunch oder offene Spielrunden für die Kleinen an. Man kann sich aber auch beim gemeinsamen Nähen, bei Plauderrunden oder verschiedenen Informationsveranstaltungen austauschen.

Sie arbeiten ausschließlich mit ehrenamtlichen Familienpatinnen und -paten, die die jungen Familien begleiten. Wie viele Kinder werden im Landkreis MOL derzeit vom Netzwerk betreut und wie viele ehrenamtliche Paten gibt es?
Da habe ich ganz aktuelle Zahlen. Derzeit begleiten in unserem Landkreis insgesamt 64 ehrenamtliche Paten die Familien von 293 Kindern. Wir hoffen, dass es in Kürze wieder ein paar mehr werden. Gerade hat wieder ein neuer Kurs für Familienpaten begonnen.
Also wenn noch jemand Interesse hat als Familienpate tätig zu werden, ist ein Einstieg in diesen vorbereitenden Kurs noch möglich!

Was macht eigentlich ein Familienpate?
Ein Familienpate ist ein neutraler Ansprechpartner, der junge Familien von der Schwangerschaft bis zum dritten Geburtstag des Kindes begleitet. Sie haben immer ein offenes Ohr, wenn es um den Umgang mit dem Baby bzw. Kleinkind geht, geben nützliche Informationen, vermitteln und besuchen die Familien. Sie sind sozusagen vertrauensvolle neutrale Ansprechpartner und Begleiter.

Welche Voraussetzungen muss man erfüllen, um Pate zu werden?
Grundsätzlich kann jeder Pate werden, der Spaß daran hat, die Entwicklung von Kindern zu beobachten, gut mit Menschen umgehen kann, zuverlässig ist und ein offenes Ohr für alle Fragen im Umgang mit Kindern hat.
Bevor wir jemanden zur Patenschulung und in die Familien schicken, muss er bei uns ein erweitertes Führungszeugnis vorlegen.

Gibt es auch männliche Paten oder sind es doch eher die Frauen, die sich an diese Aufgaben herantrauen?
Leider haben wir nur sehr wenige Männer. Dabei würden wir uns über mehr männliche Unterstützung freuen. Schließlich gibt es auch viele junge Papas in Elternzeit, die sich auch gerne mit einem Mann austauschen würden.

Die Arbeit der Paten erfolgt ausschließlich ehrenamtlich. Wie sieht es aber mit anfallenden Unkosten, wie zum Beispiel Fahrgeld aus?
Natürlich werden anfallende Kosten wie Fahr-, Telefon-, und Portokosten erstattet. Außerdem sind unsere Paten alle unfall- und haftpflichtversichert.

Die Paten helfen jungen Familien auch bei Behördengängen und geben Hilfestellung bei Alltagsproblemen rund um das Kind. In welcher Form und wie oft wird ein Pate diesbezüglich geschult?
Zu Beginn gibt es über einen Zeitraum von 12 Wochen einmal wöchentlich eine sehr umfangreiche Patenschulung. Hier werden sie fachlich und inhaltlich auf ihre Tätigkeit vorbereitet. Weiterhin gibt es regelmäßige Weiterbildungen und natürlich den Austausch mit anderen Familienpaten.

Würden Sie selber die Angebote des Netzwerkes nutzen?
Ein klares und deutliches Ja!
Leider gab es das in meiner Zeit noch nicht. Aber wenn, dann hätte ich das mit Sicherheit genutzt.