Ein Vierteljahrhundert - 25.06.2018 | Fotogalerie
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Ein Vierteljahrhundert
Stadterneuerung in Strausberg
Urheber: Stadt Strausberg Mit einem ersten Förderbescheid wurde Strausberg im Programmjahr 1991 in das Förderprogramm Städtebauliche Entwicklungsmaßnahmen aufgenommen. Bis zum Programmjahr 2012 mit Verpflichtungsermächtigungen bis zum Haushaltsjahr 2016 wurden der Gesamtmaßnahme Stadtkern in jedem Jahr neue Fördermittel zugewendet. In dem Bund-Länder-Programm standen damit insgesamt 18 Millionen Euro Fördermittel zur Verfügung. Lag der kommunale Mitleistungsanteil anfänglich bei 20 %, erhöhte sich der Anteil ab 1997 auf ein Drittel.

Im April 1991 wurde die Durchführung Vorbereitender Untersuchungen durch die Stadtverordnetenversammlung beschlossen. Im November 1994 erlangte die anierungssatzung Stadtkern mit der Bekanntmachung Rechtskraft. Die Stadtverordneten entschieden sich dabei für das umfassende Verfahren. Eine Erhaltungssatzung schützt seit Januar 1994 die historische Bausubstanz und seit Februar 1995 regelt eine Gestaltungssatzung die Grundsätze der Bewahrung und Fortentwicklung der Gestaltqualität in der Altstadt. Als Treuhänderischer Sanierungsträger wurde die BSG Brandenburgische Stadterneuerungsgesellschaft gebunden.

Der Rahmenplan konkretisierte 1996 die Ziele der Sanierung für das Sanierungsgebiet Stadtkern. Neben dem Schutz der vorhandenen Bausubstanz wurden als wesentliche Ziele die Entwicklung der Altstadt als attraktiver Wohnstandort sowie die Stärkung von Einzelhandel und Dienstleistungen festgelegt. Der Förderschwerpunkt lag in den ersten Jahren im Bereich der Georg-Kurtze-Straße, die damals einen außerordentlich maroden Eindruck machte.

Im Jahr 2002 definierte die Stadt in Zusammenarbeit mit der BSG im Sanierungsplan die Vorhaben der Stadterneuerung bis zum Abschluss der Gesamtmaßnahme. Zu dieser Zeit standen die öffentlichen Haushalte unter einem außerordentlichen Spardruck. So musste die Stadt Strausberg sogar einmal bereits zugewendete Mittel von Bund und Land zurückgeben, weil diese nicht durch die Kommune komplementiert werden konnten.
Im Zuge der neuen Städtebauförderrichtlinie führte das Land im Jahr 2009 als neues Instrument den Umsetzungsplan ein. In diesem Plan bestätigte das zuständige Landesamt für Bauen und Verkehr die Fördervorhaben dem Grunde nach. Die Durchführung der Vorhaben - von der baufachlichen Prüfung bis zur Planung der Gelder - lag fortan in der Verantwortung der Kommune.

In den Jahren 2009 - 2010 wurde mit dem Marktplatz das Herz der Altstadt neu gestaltet. Der Sanierungsschwerpunkt hatte sich inzwischen in den nördlichen Bereich der Altstadt verlagert. Die bessere Situation der öffentlichen Haushalte erlaubte im Juni 2013 die Ausweisung eines Erweiterungsgebietes „Stadtmauerumfeld", welches ein Areal längs der Müncheberger Straße zwischen der Stadtmauer und dem S-Bahnhof Strausberg Stadt umfasste. Der letzte und zugleich höchste Programmjahresbescheid überhaupt umfasste im Jahr 2012 einen Rahmen von 2,85 Mio Euro (Bund-Land-Kommune). Im Moment stehen der Stadt in dem Förderprogramm noch 1,5 Mio Euro zur Verfügung.

Beim umfassenden Verfahren werden die Grundstückseigentümer zum Ende der Gesamtmaßnahme an den Kosten der Sanierung beteiligt. Im Jahr 2007 beschlossen die Stadtverordneten ein Verfahren der vorzeitigen Ablösung der Ausgleichsbeträge. Den Eigentümern wurden bei einer frühen Zahlung Rabatte eingeräumt. Inzwischen konnte die Stadt rund 544.000 €Ausgleichsbeträge einnehmen, die wie Fördermittel verwendet werden und damit wieder dem Sanierungsgebiet zufließen. Vor dem Abschluss der Gesamtmaßnahme lässt die Stadt die zonalen Richtwerte neu bestimmen.

Bei den Grundstückswerten ist derzeit eine starke Bewegung nach oben zu verzeichnen. Derzeit können Grundstückseigentümer die Ausgleichsbeträge bei der Stadt noch auf der Grundlage des Gutachtens von 2010 ablösen. Der Löwenanteil der Fördermittel floss seit 1991 in die Aufwertung der Straßen und Plätze im Sanierungsgebiet. Mit insgesamt 8, 1 Millionen Euro Städtebaufördermitteln wurde der öffentliche Raum der Altstadt - für jeden Bürger und Besucher sichtbar - attraktiv gestaltet. Das ganz aktuelle Vorhaben ist der Neugestaltung des Bahnhofsvorplatzes einschließlich der Aufwertung der Verbindung zur Altstadt längs der Müncheberger Straße. Eine besondere Herausforderung stellt hier die Beseitigung der Altlasten aus verklappter Munition des Zweiten Weltkriegs und Bauschutt späterer Jahre dar. Allein für diese investitionsvorbereitende Ordnungsmaßnahme sind bisher 336.000 Euro Fördermittel ausgezahlt worden.

In die eigentliche Gestaltung der Flächen flossen bisher 499.000 Euro Städtebauförderungsmittel. Es handelt sich um ein sehr großes Areal, wobei die Stadt Strausberg neben der Städtebauförderung auch auf Mittel für den ÖPNV des Landes und eine Zuwendung des Landkreises Märkisch-Oderland zugreifen kann.

Ein ansprechendes Umfeld regt die Grundstückseigentümer dazu an, in ihre Häuser zu investieren. Die Modernisierung und Instandsetzung der Gebäude wurde mit 5,9 Millionen Euro Städtebaufördermittel unterstützt. Inzwischen flossen Städtebauförderungsmittel in mehr als einhundert Maßnahmen der Altstadt. Ein besonders großes Bauwerk hat die Stadt Strausberg über Jahrzehnte gefordert: In insgesamt 14 Bauabschnitten wurde das Einzeldenkmal Stadtmauer seit 1995 bis 2016 sachgerecht instandgesetzt.

Sogenannte Ordnungsmaßnahmen - vom Ankauf notwendiger Grundstücke bis zur Freilegung derselben - hatten in dieser Zeit einen Förderumfang von 960.000 Euro. 25 Jahre nach dem ersten Förderbescheid erstrahlen die Fassaden der Altstadt in neuem Glanz. Noch künden Gerüste im Marktbereich davon, dass weiterhin Handlungsbedarf herrscht. Doch inzwischen ist der flächendeckende Verfallszustand der Altstadt von 1992 weitgehend überwunden. Seit der Jahrtausendwende verzeichnet das Sanierungsgebiet Einwohnergewinne. Voraussichtlich im Jahr 2020 wird für die Gesamtmaßnahme der Abschlussbericht erstellt und mit dem Land Brandenburg abgestimmt.

Die zentrale Aufgabe der funktionalen Stärkung des Stadtzentrums wird die Stadtväter jedoch auch in Zukunft weiter begleiten. Insofern ist die Aufnahme der Stadt Strausberg in das Bund-Länder-Programm „Aktive Stadtzentren" im Oktober 2016 ein erfreuliches Signal. In einem Integrierten Entwicklungskonzept hat die Kommune die Fördermaßnahmen identifiziert. Derzeit prüft das Land Brandenburg die Zielplanung bis 2027 mit den von der Stadt Strausberg eingereichten Einzelmaßnahmen.

BSG / 25.06.2018 I Schieferdecker
Brandenburgische Stadterneuerungsgesellschaft mbH


Foto: Dr. Uwe Schieferdecker und Stephan Kinsner (SB Stadtentwicklung, Stadtverwaltung Strausberg) enthüllen das neue Schild am Stadthaus.

Wann: 25.06.2018,
Strausberg

Veranstalter bzw. Veranstaltungsort:
Stadt Strausberg

Hegermühlenstraße 58, 15344 Strausberg

Tel.: 03341 / 38 11 00



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