Das Land Brandenburg hat mit einer Änderung seiner Kommunalverfassung im vergangenen Sommer den § 18a verabschiedet, welcher eine Beteiligung von Kindern und Jugendlichen in allen sie berührenden Gemeindeangelegenheiten einfordert. Das Kinder- und Jugendparlament möchte diesen neuen BeteiligungsParagraphen unter dem Motto „Endlich 18a!“ gemeinsam mit den Stadtverordneten und der Stadtverwaltung mit Leben füllen. Ziel des Prozesses ist es, im kommenden Jahr eine Beteiligungssatzung zu erarbeiten, die konkret festschreibt, bei welchen Themen und in welcher Form Kinder und Jugendliche zu beteiligen sind.

Nach der Onlineumfrage, welche das Ziel verfolgte, die Interessengebiete und Beteiligungsvorstellungen der Jugendlichen zu filtern, organisiert das Kinder- und Jugendparlament am Mittwoch, den 21. November 2018, in der Ton-Halle der Kreismusikschule MOL eine Jugend-Demokratie-Konferenz, zu der Schülerinnen und Schüler aller weiterführenden Schulen eingeladen sind.

Nach einer kurzen Begrüßung um 8:30 Uhr wird rückblickend zur vergangenen JuKo (die ja erst im Februar stattfand) Resümee gezogen. Weiter gearbeitet wird dann in den anschließenden vier Workshops. Der Beteiligungs-Paragraph steht als Leitbild über allen Arbeitsthemen.

1. „Endlich 18 a!“ heißt auch der erste angebotene Workshop. Nachdem der § 18a unter die Lupe genommen wurde, werden die teilnehmenden Jugendlichen erfahren, welche Aufgabengebiete in der Kommunalpolitik entschieden werden und wo es für junge Menschen Möglichkeiten der Beteiligung gibt. Gefiltert, sortiert und spezifiziert sollen erste Anregungen für die Beteiligungssatzung entstehen.

2. Im zweiten Workshop wird ein Kommunal-Wahl-Check für die anstehenden Kommunalwahlen im Mai 2019 erarbeitet. Im Workshop werden jugendrelevante Fragen erarbeitet, die den Kandidat/innen der Stadtverordnetenwahl zur Antwort vorgelegt werden. Online eingepflegt, können Jugendliche dann vor der Wahl im Mai überprüfen, welcher Kandidat bzw. welches Wahlprogramm am besten zu den eigenen Vorstellungen passt. Gerade für die Erst-Wähler/innen ab 16 Jahren soll diese Möglichkeit Anreize schaffen, sich mit der Kommunalwahl auseinander zu setzen und auch wählen zu gehen.

3. Eine Wahl wird auch Thema des dritten Workshops sein: die anstehende erste Wahl des Kinder- und Jugendparlaments am 20. Februar 2019. Fakt ist: es gibt 32 Plätze und alle Strausberger Schulen machen mit. Alles Weitere soll in diesem Workshop besprochen und festgelegt werden.

4. Das vierte Workshopthema ergab sich aus der laufenden Onlineumfrage. Die Umfrageteilnehmer gaben vermehrt an, gerne über eine stadtweite Jugendzeitschrift auf dem Laufenden sein zu wollen. Wie so etwas funktionieren kann, welches Format sie haben soll, welche Infos rein sollen, wie sich ein Redaktionsteam zusammensetzen kann, usw., usf. wird in diesem Workshop Thema sein. Vielleicht wird sie ja auch ein digitales Format bekommen? Denn 67 % der Umfrageteilnehmer denken, online am besten informiert zu werden.

Die Ergebnisse der Workshops werden anschließend gegen 12:45 Uhr in der TON-Halle vorgestellt. Interessierte Besucher und Gäste sind herzlich willkommen.

Eine entsprechende Kinderkonferenz für unsere Grundschüler wird am 16. Januar 2019 folgen. Auch hier ergeben sich die Workshopthemen aus der Umfrage, die in den 5. und 6. Klassen der Grundschulen durchgeführt wurde.

Die Ergebnisse der Umfrage sowie der beiden Konferenzen sollen dann in die konkreten Umsetzungspläne des §18a sowie in die Erarbeitung der Beteiligungssatzung einfließen.