13. Geburtstag des Planetariums - 19.12.2023

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13. Geburtstag des Planetariums
Theodor-Fontane-Gymnasium feierte

Bild:© Enya Urban


Am 15.12.2023 lud der Fachbereich Astronomie des Theodor-Fontane-Gymnasiums zu einem Besuch in das Planetarium der Schule ein. Der Astronomielehrer, Herr Böhlemann und die ehemalige Astronomielehrerin Frau Patzig begleiteten die Gäste durch den informativen Abend.

Begonnen hatte der Abend mit einem Vortrag über die Entstehung des Planetariums

Die Geschichte des Planetariums begann bereits im Jahr 1912. Oskar von Miller, der damalige Direktor des Deutschen Museums in München, war zu dieser Zeit auf der Suche nach einer Möglichkeit, in der astronomischen Abteilung des Museums den Sternhimmel für größere Menschengruppen zu veranschaulichen. Die ersten Entwürfe und Vorschläge waren nicht geeignet. Erst 1918 hatte der Maschinenbauingenieur Dr. ing. Walther Bauersfeld, damals Chefentwickler und einer der vier Geschäftsleiter im Unternehmen Carl Zeiss in Jena, die entscheidende Idee. Er entwickelte einen Fixsternprojektor, mit dessen Hilfe die Abbilder der Sterne an eine halbreisförmige Kuppel projiziert wurden. Am 21.10.1923 fand weltweit die erste Vorführung im Projektionsplanetarium im Deutschen Museum in München statt und ab dem 07.05.1925 begann dort der regelmäßige Betrieb für die Öffentlichkeit.

Das Strausberger Planetarium wurde am 12.11.2010 eingeweiht. Der Fixsternprojektor ist ein Zeiss-Klein-Planetarium vom Typ ZKP 1. Er ist einer von 257 Projektoren, die zwischen 1952 und 1977 von ZEISS in Jena produziert wurden.

Dass es am Strausberger Gymnasium ein Planetarium gibt, ist vor allem Lutz Klinnert, dem Schulleiter des Gymnasiums von 1990 bis 2005 und vielen Unterstützern wie Horst Mokel, Achim Fiebig, den Mitgliedern des Fördervereins der Schule und insbesondere dessen aktivem Vorstand sowie vielen Menschen zu verdanken, die großzügige Spenden beigesteuert haben.

Durch die Partnerschaft, zu dem Zentrum für Deutsch Luft- und Raumfahrt (DLR), besuchen Schülerinnen und Schüler des 9. Jahrgangs einmal im Jahr das DLR.

Im weiteren Verlauf des Abends stellte Jutta Patzig, ehemalige Astronomie-Lehrerin am Theodor-Fontane-Gymnasium, den aktuellen Sternhimmel im Planetarium vor. Ralf Böhlemann berichtete in einem weiteren Teil über Astronomie-Projekte des Theodor-Fontane Gymnasiums, z. B. über eine Asteroidensuchkampagne, über Beobachtungstreffen zu besonderen astronomischen Ereignissen wie Finsternisse von Sonne und Mond, Transite von Merkur und Venus und über die Fernsteuerung eines Sonnenteleskops des Schülerlabors des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt.
Lediglich etwa 6,5% der Schülerinnen und Schüler in Deutschland erhalten in ihrer Schulzeit einen verbindlichen Astronomieunterricht (ermittelt auf der Grundlage der Schülerzahlen des Schuljahres 2020/2021 in Deutschland unter Verwendung von https://www.datenportal.bmbf.de/portal/de/K232.html , Tabelle 2.3.6).

Außer in den drei Bundesländern Thürinmgen, Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern hängt das Vorhandensein von Angeboten zur Astronomie immer davon ab, ob vom Gesetzgeber die Einrichtung entsprechender fakultativer Angebote ermöglicht wird und insbesondere, ob die dafür erforderlichen Ressourcen in Form von adäquat ausgebildeten Lehrkräften und Stundenreservoirs überhaupt zur Verfügung stehen.

Am Theodor-Fontane-Gymnasium kann Astronomie als Schwerpunktkurs mit zwei stunden pro Woche belegt werden. Interessierte Schülerinnen und Schüler können Danschließend Astronomie als Wahlgrundkurs zu belegen.


Aber ist Astronomie nicht eigentlich ein Baustein des Allgemeinwissens? Sollten nicht eigentlich alle Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit haben, Astronomie zu erlernen?

Der anschließend geplante Blick auf den Sternhimmel blieb leider wegen schlechter Wetterbedingungen verwehrt. Einige Gäste haben sich jedoch noch in einer „Trockenübung“ mit zwei computergesteuerten Teleskopen auseinandergesetzt.

Text: Enya Urban, Ralf Böhlemann
Bild: Enya Urban

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