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Auch Hugo Distler wäre begeistert gewesen
Bejubeltes Sinfoniekonzert anlässlich der Ehrung des Komponisten 2006

(ws) Alexander Braun, Leiter der Musikschule „Hugo Distler“ fieberte dem Sinfoniekonzert vergangenen Sonntag mit dem Staatsorchester Frankfurt (Oder) im Klub am See anlässlich der diesjährigen Ehrung ihres Namensgebers wohl am meisten entgegen. Nicht nur weil er als Cellist des Reger Klaviertrios neben Krzysztof Polonek (Violine) und Christian Seibert (Piano) gemeinsam mit dem namhaften Klangkörper auftrat.

Es war auch die bange Erwartung, ob denn genügend Besucher zu diesem besonderen Höhepunkt neu gestalteter Hugo Distler Tage kommen, jenem Komponisten gewidmet, der eine Zeit lang in Strausberg lebte. Wie die Zahl der Besucher und die Resonanz ergab, lohnt sich ein Weitermachen. Sprach schon die Programmauswahl für sich, sorgten die Darbietungen durch das Orchester unter dem Dirigat von Takao Ukigaya samt Solisten für umjubelten Widerhall.

Bereits als Aufklang heimste im Flötenkonzert G-Dur (1. Satz) von J. J. Quantz Solistin Anna Schulz als bravouröse Vertreterin der Musikschule viel Beifall ein. Der Applaus steigerte sich letztlich bis hin zu Superlativen nach dem Tripelkonzert von L.v. Beethoven und der 4. Sinfonie von P. Tschaikowski. Für Landrat Gernot Schmidt als einer der Schirmherren, der zuvor Begrüßungsworte sprach, war es ein hervorragendes Konzert, „eine Zierde für Strausberg“. Franz Friedrich Prinz v. Preußen, zweiter Schirmherr, ergänzte, es sei eine „tolle Sache“, mit der sich Strausberg nicht verstecken brauchte.

Zuhörer aus dem Publikum, so aus Strausberg und Umgebung, sprachen von „traumhafter schöner Musik“ und einem sehr beeindruckenden Konzert. Die Hugo Distler Musikschule, deren Engagement man diese Veranstaltung verdanke, sei bekannt wegen ihres hohen Anspruchs bei der musikalischer Ausbildung. Zuwenig Werbung habe es allerdings im Vorhinein gegeben. Vermisst wurden dabei vor allem Informationen zur Person Hugo Distlers und zum Zusammenhang zwischen ihm und dem Konzert.

Schade sei es auch gewesen, dass zu wenig junge Leute anwesend waren. Es wäre schließlich eine generationsübergreifende Aufgabe, Distlers Schaffens zu vermitteln. Ihn verehre er als einen wunderbaren Komponisten, so Takao Ukigaya in einem anschließenden Interview. Ein Orchesterstück habe dieser nicht geschrieben, dass aufgeführt werden könnte. Also gelte es, ihn anders zu würdigen. Eine glückliche Fügung ist daher für den Gastdirigenten, die Serie begonnener Regionalkonzerte des Landesorchesters unter seiner Leitung mit erstmaligen und zukünftigen Hugo Distler Tagen verbinden zu können.

Begeistert äußerte er sich über die Zusammenarbeit mit „den professionellen Musikern“ des Reger Trios. Höchste Qualität musikalischer Interpretation des von ihm geleiteten Klangkörpers setzt er voraus, wenn auch auf der kleineren Bühne im Klub am See von den sonst 80 Musikern nur 60 auftraten.

Für Alexander Braun ist es keine Frage, die Hugo Distler Tage mit Verbündeten 2007 fortzusetzen. Im dazugehörigen Programm von Internationalem Meisterkurs, Abschluss- und Ehrenkonzerten sowie weiteren Veranstaltungen soll das Sinfoniekonzert mit dem Brandenburgischen Staatsorchester dann am Anfang stehen.