Sparkassen-Tourismusbarometer für Brandenburg: Gelungener Neustart nach hohen Umsatzausfällen – Corona-Virus bleibt Unsicherheitsfaktor - Licht und Schatten im Brandenburg-Tourismus
Potsdam, 9. September 2020. Brandenburgs touristische Ziele sind nach dem Lockdown beliebt. Die Tourismusbetriebe beklagen hohe Umsatzeinbußen in den Monaten März bis Mai. Auch der weitere Verlauf des Infektionsgeschehens bleibt ein Unsicherheitsfaktor im Brandenburg-Tourismus. Das geht aus dem Sparkassen-Tourismusbarometer 2020 des Ostdeutschen Sparkassenverbandes (OSV) hervor, dessen landesspezifische Ergebnisse der OSV am Mittwoch im Kongresshotel Potsdam vorstellte.
Vor Corona: Brandenburg-Tourismus auf gutem Kurs
Brandenburg hatte vor Corona eine stabile Wettbewerbsposition im Tourismusmarkt. Mit 14 Millionen Übernachtungen in gewerblichen Betrieben und auf Campingplätzen erzielte das Land 2019 ein Plus von 3,2 Prozent im Vergleich zu 2018. Die Brandenburger Reisegebiete verzeichneten 2019 überwiegend Nachfragezuwächse.
Die positive Tourismusentwicklung schlug sich auch auf die ökonomische Lage der brandenburgischen Betriebe nieder. So stieg die Umsatzrendite im Gastgewerbe von 5 Prozent (2008) auf 6,7 Prozent (2018) und die Eigenkapitalquote im Gastgewerbe legte leicht zu von 9,6 Prozent (2013) auf 10 Prozent (2018). Die Betriebe schafften sich damit einen größeren finanziellen Spielraum, tilgten ihre Schulden früher und hatten Möglichkeiten zu investieren.
Mit und ohne Corona: Qualität wichtig wie eh und je
Die Zufriedenheit der Gäste mit der Qualität ihrer Übernachtungsquartiere in Brandenburg nimmt stetig zu, die Qualitätsarbeit bleibt eine wichtige Aufgabe. Die Gästebewertungen belegen mit 83,2 Punkten beim Trust Score 2020 die hohe Zufriedenheit der Gäste. Brandenburg verbesserte sich hier nochmals um 0,7 Punkte gegenüber 2019, bleibt aber erneut hinter dem ostdeutschen Trust Score (84,7 Punkte) als auch hinter dem deutschlandweiten Wert (83,5 Punkte) zurück. Der Trust Score fasst Gästebewertungen auf rund 250 Onlineplattformen für Unterkunftsbetriebe zu einem Gesamtwert der Gästezufriedenheit zusammen, maximal 100 Punkte können erreicht werden.
Corona-Krise verändert Nachfrage und Angebot strukturell
Die Corona-Pandemie ist eine Zäsur im Brandenburger Tourismus. Das Land hatte im ersten Halbjahr 2020 Nachfragerückgänge von 42,5 Prozent bei den Übernachtungen und 50,5 Prozent bei den Ankünften im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zu verkraften. Die stärksten Einbußen bei den Übernachtungen traten im März (- 43,8 Prozent), April (- 79 Prozent) und Mai (- 66,1 Prozent) auf. Im Juni waren die Verluste (-33,4 Prozent) geringer. Bundesweit war das Minus bei den Übernachtungen mit - 47,2 Prozent im Zeitraum Januar bis Juni 2020 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum größer.
Unterschiedlich hoch waren die Verluste an Übernachtungen in gewerblichen Betrieben und auf Campingplätzen im ersten Halbjahr 2020 gegenüber dem Vorjahreszeitraum in den Brandenburger Reisegebieten.
Die stärksten Einbußen mussten das Dahme-Seengebiet (- 52,1 Prozent) und Potsdam (- 51,8 Prozent) verkraften, gefolgt vom Ruppiner Seenland (- 46,8 Prozent), Uckermark (- 45,8 Prozent), Fläming (- 45 Prozent), Spreewald (- 42,2 Prozent), Havelland (- 39,3 Prozent), Barnimer Land (- 39 Prozent), Prignitz (- 38,9 Prozent) und Seenland Oder-Spree (- 36 Prozent). Der Süden mit Elbe-Elster-Land (- 27,8 Prozent) und Lausitzer Seenland (- 26,9 Prozent) hatte geringere Nachfrageeinbrüche.
Auch die Freizeitwirtschaft erholt sich nur langsam. Die Zahl der Besucher in Brandenburger Kultur- und Freizeiteinrichtungen verzeichnete im ersten Halbjahr 2020 ein deutliches Minus von 54,8 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Betrug das Minus im Mai noch 76 Prozent, sank es im Juni auf 57,6 Prozent. In der ostdeutschen Freizeitwirtschaft gibt es Anfang August noch 19 Prozent Kurzarbeit und 64 Prozent der Betriebe verschieben geplante Investitionen.
Schulterschluss für starken Tourismus
Das Tourismusbarometer ruft Touristiker, Landräte, Bürgermeister und Kämmerer zum Schulterschluss bei Haushaltsplanungen und Entwicklungsstrategien für Orte und Destinationen auf. Denn nur ein starker Tourismus bringt die gewünschten wirtschaftlichen Effekte für Landkreise, Städte und Gemeinden und die Impulse für den ländlichen Raum zurück.
Weitere Informationen zum Tourismusbarometer im Internet unter:
www.s-tourismusbarometer.de
Link zum Livestream der Veranstaltung am 9. September 2020:
https://tourismusbarometer.streaming4you.de/
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Foto: Vorstellung des Sparkassen-Tourismusbarometers im Kongresshotel Potsdam
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Sparkassen-Tourismusbarometer für Brandenburg
Licht und Schatten
Bild:© OSV
Sparkassen-Tourismusbarometer für Brandenburg: Gelungener Neustart nach hohen Umsatzausfällen – Corona-Virus bleibt Unsicherheitsfaktor - Licht und Schatten im Brandenburg-Tourismus
Potsdam, 9. September 2020. Brandenburgs touristische Ziele sind nach dem Lockdown beliebt. Die Tourismusbetriebe beklagen hohe Umsatzeinbußen in den Monaten März bis Mai. Auch der weitere Verlauf des Infektionsgeschehens bleibt ein Unsicherheitsfaktor im Brandenburg-Tourismus. Das geht aus dem Sparkassen-Tourismusbarometer 2020 des Ostdeutschen Sparkassenverbandes (OSV) hervor, dessen landesspezifische Ergebnisse der OSV am Mittwoch im Kongresshotel Potsdam vorstellte.
Vor Corona: Brandenburg-Tourismus auf gutem Kurs
Brandenburg hatte vor Corona eine stabile Wettbewerbsposition im Tourismusmarkt. Mit 14 Millionen Übernachtungen in gewerblichen Betrieben und auf Campingplätzen erzielte das Land 2019 ein Plus von 3,2 Prozent im Vergleich zu 2018. Die Brandenburger Reisegebiete verzeichneten 2019 überwiegend Nachfragezuwächse.
Die positive Tourismusentwicklung schlug sich auch auf die ökonomische Lage der brandenburgischen Betriebe nieder. So stieg die Umsatzrendite im Gastgewerbe von 5 Prozent (2008) auf 6,7 Prozent (2018) und die Eigenkapitalquote im Gastgewerbe legte leicht zu von 9,6 Prozent (2013) auf 10 Prozent (2018). Die Betriebe schafften sich damit einen größeren finanziellen Spielraum, tilgten ihre Schulden früher und hatten Möglichkeiten zu investieren.
Mit und ohne Corona: Qualität wichtig wie eh und je
Die Zufriedenheit der Gäste mit der Qualität ihrer Übernachtungsquartiere in Brandenburg nimmt stetig zu, die Qualitätsarbeit bleibt eine wichtige Aufgabe. Die Gästebewertungen belegen mit 83,2 Punkten beim Trust Score 2020 die hohe Zufriedenheit der Gäste. Brandenburg verbesserte sich hier nochmals um 0,7 Punkte gegenüber 2019, bleibt aber erneut hinter dem ostdeutschen Trust Score (84,7 Punkte) als auch hinter dem deutschlandweiten Wert (83,5 Punkte) zurück. Der Trust Score fasst Gästebewertungen auf rund 250 Onlineplattformen für Unterkunftsbetriebe zu einem Gesamtwert der Gästezufriedenheit zusammen, maximal 100 Punkte können erreicht werden.
Corona-Krise verändert Nachfrage und Angebot strukturell
Die Corona-Pandemie ist eine Zäsur im Brandenburger Tourismus. Das Land hatte im ersten Halbjahr 2020 Nachfragerückgänge von 42,5 Prozent bei den Übernachtungen und 50,5 Prozent bei den Ankünften im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zu verkraften. Die stärksten Einbußen bei den Übernachtungen traten im März (- 43,8 Prozent), April (- 79 Prozent) und Mai (- 66,1 Prozent) auf. Im Juni waren die Verluste (-33,4 Prozent) geringer. Bundesweit war das Minus bei den Übernachtungen mit - 47,2 Prozent im Zeitraum Januar bis Juni 2020 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum größer.
Unterschiedlich hoch waren die Verluste an Übernachtungen in gewerblichen Betrieben und auf Campingplätzen im ersten Halbjahr 2020 gegenüber dem Vorjahreszeitraum in den Brandenburger Reisegebieten.
Die stärksten Einbußen mussten das Dahme-Seengebiet (- 52,1 Prozent) und Potsdam (- 51,8 Prozent) verkraften, gefolgt vom Ruppiner Seenland (- 46,8 Prozent), Uckermark (- 45,8 Prozent), Fläming (- 45 Prozent), Spreewald (- 42,2 Prozent), Havelland (- 39,3 Prozent), Barnimer Land (- 39 Prozent), Prignitz (- 38,9 Prozent) und Seenland Oder-Spree (- 36 Prozent). Der Süden mit Elbe-Elster-Land (- 27,8 Prozent) und Lausitzer Seenland (- 26,9 Prozent) hatte geringere Nachfrageeinbrüche.
Auch die Freizeitwirtschaft erholt sich nur langsam. Die Zahl der Besucher in Brandenburger Kultur- und Freizeiteinrichtungen verzeichnete im ersten Halbjahr 2020 ein deutliches Minus von 54,8 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Betrug das Minus im Mai noch 76 Prozent, sank es im Juni auf 57,6 Prozent. In der ostdeutschen Freizeitwirtschaft gibt es Anfang August noch 19 Prozent Kurzarbeit und 64 Prozent der Betriebe verschieben geplante Investitionen.
Schulterschluss für starken Tourismus
Das Tourismusbarometer ruft Touristiker, Landräte, Bürgermeister und Kämmerer zum Schulterschluss bei Haushaltsplanungen und Entwicklungsstrategien für Orte und Destinationen auf. Denn nur ein starker Tourismus bringt die gewünschten wirtschaftlichen Effekte für Landkreise, Städte und Gemeinden und die Impulse für den ländlichen Raum zurück.
Weitere Informationen zum Tourismusbarometer im Internet unter:
www.s-tourismusbarometer.de
Link zum Livestream der Veranstaltung am 9. September 2020:
https://tourismusbarometer.streaming4you.de/
target=_blank>https://tourismusbarometer.streaming4you.de/
Foto: Vorstellung des Sparkassen-Tourismusbarometers im Kongresshotel Potsdam
Quelle: TMB
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