Badfenster zum Lüften weit öffnen - 15.11.2022

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Badfenster zum Lüften weit öffnen
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Wenn die Raumtemperatur sinkt: Stoßlüften bietet Schimmel Paroli


Das Einsparen von Heizenergie im kommenden Winter kann zu unerwünschten Nebeneffekten führen. Sinken die Temperaturen in Wohnräumen, begünstigt das unter Umständen die Entstehung von Schimmelpilzen. Der Grund: Ist es draußen kalt und man senkt die Raumtemperatur, um Energie zu sparen, kühlen sich auch die umgebenden Bauteile wie Wände und Decken ab. Bei niedrigeren Temperaturen schlägt sich aber die Feuchtigkeit aus der Raumluft leichter auf kalten Flächen nieder und schafft so ein günstiges Klima für die Ausbreitung der gesundheitsschädlichen Sporen.

„Dieser Effekt lässt sich aber mit einigen gezielten Maßnahmen in den Griff bekommen“, sagt Andreas Kraus, Bau-Sachverständiger bei DEKRA. Probleme mit den Sporen bekommen die Inhaberinnen und Inhaber von Wohnungen immer dann, wenn in ihren Räumen dauerhaft eine hohe Luftfeuchtigkeit herrscht, die nicht aus der Wohnung abgeführt wird. Sie entsteht im alltäglichen Leben in einer Wohnung, beim Duschen, Kochen, Waschen oder durch Pflanzen.

Als Gegenmaßnahme empfiehlt der Experte, die Ansammlung von Feuchtigkeit in der Wohnung möglichst zu vermeiden: zum Beispiel das Bad nach dem Duschen durch das weit geöffnete Fenster ins Freie zu entlüften und die Badtür zur Wohnung geschlossen zu halten, Wäsche im Freien zu trocknen und beim Kochen die Dunstabzugshaube ein zuschalten, sofern diese die Luft nach außen ableitet.

Auch ist darauf zu achten, dass feuchte Luft, etwa aus Küche oder Bad, sich nicht in ungeheizte Räume ausbreitet. Im Schlafzimmer herrschen in der Regel etwas niedrigere Temperaturen als in den Wohnräumen. „Daher empfiehlt es sich, die Türen hier geschlossen zu halten, um wärmere, feuchtere Luft nicht in den kälteren Raum gelangen zu lassen“, sagt Kraus. „Dennoch muss man darauf hinweisen, dass auch in Schlafzimmern eine Grundbeheizung erfolgen sollte, um Schäden zu vermeiden.“

Ebenso wichtig ist regelmäßiges Stoßlüften: mehrmals täglich für wenige Minuten die Türen und Fenster weit öffnen, um feuchte Luft abzuleiten. Stoßweises Lüften ist nicht nur weit effektiver als stundenlang gekippte Fenster, es verhindert auch das starke Auskühlen der angrenzenden Wände um die Fensteröffnung. Der Experte von DEKRA erinnert weiter daran, mit Möbeln und Vorhängen rund zehn Zentimeter Abstand zu kalten Wänden zu halten, damit die Luft zirkulieren und die Feuchte abtransportieren kann. Heizkörper sollten grundsätzlich nicht zugestellt werden.

Eine Mindesttemperatur für Räume ist direkt abhängig von der relativen Luftfeuchte, erklärt DEKRA Experte Kraus: „Je niedriger die relative Luftfeuchte im Raum ist, umso tiefer kann die Raumtemperatur eingestellt werden.“ Der Leitfaden des Umweltbundamtes zu Schimmelpilzen schreibt, dass - unter der Voraussetzung der genannten Aspekte wie Lüften, Vermeiden von Feuchteanreicherung und Luftaustausch zwischen warmen und kalten Räumen - bei Temperaturen von 16 bis 18 Grad Celsius keine Probleme auftreten sollten.

Wer sich ein Hygrometer anschafft, kann den Status der Raumluft leicht im Blick behalten. Die relative Luftfeuchtigkeit sollte nicht mehr als 65 Prozent betragen. Bei Werten darüber heißt es wieder: kurz lüften – und heizen! Letztlich ist die Einstellung der Raumtemperatur eine Frage des Verhältnisses von Energieeinsparung und Wohnkomfort.

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Quelle: DEKRA


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15.11.2022

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