Karate – Siege, Niederlagen .. - 06.05.2023

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Karate – Siege, Niederlagen ..
Brandenburg Cup 2023


Karate – Siege, Niederlagen, Fehlentscheidungen, Knockout – Emotionen pur

Eine ausführliche Reportage über den Brandenburg Cup 2023 aus Sicht der Ashihara Karateschulen Strausberg und Berlin-Köpenick

mit Kommentaren von Antje Gust

Am Samstag, den 6. Mai, fand der Brandenburg Cup 2023 im Kyokushinkai Karate in Henningsdorf statt. Die Deutsche Kyokushinkai Organisation e.V. (DKO e.V.) lud Monate zuvor alle Karate-Verbände in ganz Deutschland ein, sich mit ihren Karatekas am Turnier zu beteiligen. Der oder die Bessere möge gewinnen.

Vom „Ashihara Karate Germany“ nahmen aus den Karateschulen (Dojos) Strausberg und Berlin-Köpenick acht Kinder und Jugendliche (2 Mädchen, 6 Jungen) sowie vier Erwachsene (Herren) teil. Seit März haben sie sich darauf durch zusätzliches Training vorbereitet. Die Kämpfe für das Ashihara Karate-Team begannen um 14:30 Uhr und blieben bis 19 Uhr atemberaubend spannend. Es gab für das Team neun Einzelsiege und am Ende zwei 2.
Plätze und fünf 3. Plätze.

Die Leistungen der Ashihara-Karate-Kämpfer im Einzelnen:
Marie Graßmann
kämpfte in der Klasse „Schülerinnen, 12-13 Jahre“ zweimal mit Mädchen, die einen Kopf größer waren. Aber das stört Marie nicht, denn sie ist sehr gut in Spagat und kann höher treten als sie selbst groß ist. Alle kämpften unermüdlich mit ihren Fäusten und Halbkreistritten. Die sportlichen Leistungen aller drei wirkten gleichwertig. Beim zweiten Kampf konnte Marie endlich mit einem Halbkreistritt zum (geschützten) Kopf der Gegnerin
punkten. Damit gewann sie den 2. Platz in ihrer Altersklasse.

Franziska Buggisch
trat in der Klasse „Schülerinnen, 14-15 Jahre“ an und kämpfte insgesamt dreimal. Franziska ist schon lange beim Ashihara Karate und ist es gewohnt, auch gegen Jungen zu kämpfen. Sie nimmt es im Training mit Älteren und Größeren auf und ist unheimlich schnell in der Kombination von Faust- und Fußtechniken. Aber die anderen scheinbar auch. Alle Mädchen kämpften hart und unermüdlich, ohne sich was zu schenken. Den ersten Kampf konnte Franziska gleich für sich entscheiden, obwohl ihre Gegnerin sehr stark war und Franziska immer zurückdrängte. Beim zweiten Kampf hatte es leider nicht zum Sieg gereicht, die Kampfrichter stimmten für ihre Gegnerin. Leider musste Franziskas gleich zum dritten Kampf und konnte sich nicht mehr erholen. Dieser Kampf vor genauso rasant wie die Kämpfe zuvor, keine wollte verlieren. Zum Schluss ging ihr doch die Puste aus. Aber die Wertungen haben für eine Platzierung gereicht. Franziska hat den 3. Platz in ihrer Altersklasse erreicht.


Anton Wacke
trat in der Klasse „Schüler, 12-13 Jahre, -50kg“ an und kämpfte insgesamt dreimal. Anton trägt einen roten Gürtel (Obi) und ist im Ashihara Karate ein Anfänger. Doch das sah ihm keiner an, denn er kämpfte durch seine Vorerfahrung im Judo wie ein Erfahrener. Schon im Training lässt sich Anton weder von größeren noch von älteren Mitstreitern einschüchtern. Bei seinem ersten Kampf in Henningsdorf gewann Anton nach kurzer Zeit sehr deutlich nach Punkten. Leider konnte er im Weiteren nicht an seinen Erfolg anknüpfen. Aber es reichte zum Schluss für den 3. Platz in seiner Alters- und Gewichtsklasse.

Niclas Brunner und Felipe Fischer
traten in der Klasse „Schüler, 12-13 Jahre, +60kg“ an und mussten unglückerweise gleich gegeneinander antreten. Felipe hat sich beim Training in
den letzten Jahren enorm zum Positiven gewandelt, ist viel selbstbewusster geworden und stellt sich jedem Kampf. Für beide war dieser Brandenburg Cup der erste Wettkampf außerhalb des Dojos. Niclas B. gewann seinen ersten Wettkampf. Im 15-Minuten-Rhythmus kämpften Niclas und Felipe noch mit den anderen drei Jungen aus derselben Klasse. Felipe gewann im Weiteren einen Kampf und Niclas B. zwei Kämpfe. Am Ende reichten die Wertungen für einen 2. Platz für Niclas B. in seiner Alters- und Gewichtsklasse.

Lukas Winter
trat in der Klasse „Schüler, 14-15 Jahre, +60kg“ an und kämpfte viermal. In seinem ersten Kampf hatte es der wettkampferfahrene Lukas relativ einfach, da sein Gegner ein Anfänger war. Schon nach wenigen Sekunden konnte Lukas beim Gegenüber zwei Wirkungstreffer landen. Lukas gewann seinen ersten und 15 Minuten später seinen zweiten Kampf. Doch unfairerweise konnte sich Lukas nicht mehr erholen, weil er unmittelbar danach
zum dritten Kampf aufgerufen wurde. Da war dann die Puste raus. Am Ende aller vier Kämpfe reichten die Wertungen der Richter für den 3. Platz in seiner Alters- und Gewichtsklasse.

Niclas Schoknecht
trat in der Klasse „Junioren, 15-16 Jahre, -70kg“ an. Niclas‘ Kämpfe fanden unfairerweise unmittelbar hintereinander statt, 15:55 Uhr, 16:01, 16:06. Seine Fäuste litten sehr darunter und mussten abgeklebt werden. Leider waren Faustschützer als Schutzausrüstung nicht zugelassen. Kühlpacks hätten nicht geholfen. Das ganze Team litt mit ihm. Verletzungsbedingt sagte Coach Sensei Peter den bereits ausgerufenen dritten Kampf mit Niclas ab. Das nennt man beim Kampfsport „Aufgabe“. Diese Entscheidung wurde zum Schutz von Niclas getroffen und von ihm selbst zwar grollend, aber auch einsichtig und dankend angenommen. Sport muss fair bleiben, erstrecht dem eigenen Sportler gegenüber.

Nikita Modnev
trat in der Klasse „Junioren, 16-17 Jahre, +70kg“ gegen zwei andere Junioren an. Bei dieser Kategorie kann es passieren, dass ein Jugendlicher mit 71 Kilogramm Körpergewicht gegen einen 90-Kilogramm-Karateka kämpfen muss oder ein Anfänger mit einem Profi. So könnte es beim ersten Kampf von Nikita gewesen sein. Nikita ist Gelbgurt, sein Gegner Braungurt (kam gerade von einer Europameisterschaft zurück) und ist zudem noch einen Kopf größer als Nikita. Klare Situation: Nikitas Gegner war von vornherein stärker. Coach Sempai Robert brach diesen Kampf rechtzeitig ab. Nikita verlor zwar dadurch, konnte aber seinen zweiten Kampf unverletzt antreten. Sein zweiter Kampf war schon eher fair, doch Nikita unterlag. Macht nichts: Schlussendlich reichte es zum 3. Platz in dieser Alters- und Gewichtsklasse.

Julius F. Kreutziger
trat trotz Erkältung in der Klasse „U21, +70kg“ an. Mittlerweile 17 Uhr. Im Pool-System musste jeder gegen jeden kämpfen. Julius hatte somit zwei Vorkämpfe zu absolvieren, die er beide trotz erbitterter Gegenwehr verlor. Julius F. trat in seinem zweiten Kampf gegen einen Danträger an, der ihn permanent mit Fußtechniken zum Körper und Kopf attackierte. Julius F. ist schon seit elf Jahren beim Ashihara Karate und ein sehr talentierter
und erfahrener Kampfsportler und beherrscht diese Fußtechniken genauso. Deshalb war für ihn diese Situation sehr frustrierend. Um dennoch den 3. Platz machen zu können, war ein Entscheidungskampf unter den Verlierern vonnöten. Doch dieser folgte viel zu schnell nach seinem letzten Vorkampf. Eine Erholung war nicht möglich. Die Puste war weg. Coach Sensei Peter brach den dritten Kampf zum Schutz von Julius ab.

Christopher Koglin
trat in der Klasse „Masters, Herren, +80kg“ an. Sein erster Kampf war äußerst spannend, da nach der 1. Runde von 3 Minuten noch keine Entscheidung anstand. Es ging in die Verlängerung von 2 Minuten. Auch danach stand es wieder unentschieden.
Quelle: Antje Gust

06.05.2023, Strausberg


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