EWE AG: Gebäudeenergiegesetz (GEG) - 08.09.2023

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EWE AG: Gebäudeenergiegesetz (GEG)
Statement der EWE AG


Statement der EWE AG zum Gebäudeenergiegesetz (GEG)

#1 Schärfung des GEG in naher Zukunft erwartbar

- Der Bundestagsbeschluss zum Gebäudeenergiegesetz und das damit verbundene Signal, dass die Wärmewende auf den Weg gebracht wird, ist zu begrüßen und ein wichtiger Schritt.
- Vorausgegangen ist allerdings eine politische Debatte, die in Teilen erkennbar nicht an der Sache, sondern vorrangig am politischen Kalkül orientiert war und die Notwendigkeit einer konsequenten Umstellung des Wärmesektors auf erneuerbare Energien aus dem Blick verloren hat.
- Die Verunsicherung von Verbraucherinnen und Verbrauchern wurde dabei in Kauf genommen – konkret ablesbar ist sie unter anderem an der mittlerweile wieder spürbar abgesunkenen Nachfrage nach Wärmepumpen.
- Die in Folge der Debatte erzwungenen Kompromisse verlangsamen das Tempo bei der dringend notwendigen Dekarbonisierung im Gebäudesektor und sind laut jüngstem Prüfbericht des Expertenrates für Klimafragen nicht ausreichend, um die vereinbarten Klimaschutzziele zu erreichen.
- EWE rechnet daher damit, dass in Kürze eine weitere Novelle des GEG auf den Weg gebracht werden muss, um zu klareren Regelungen zurückzufinden.

#2 Klarer Fokus auf Wärmepumpen und leitungsgebundene Wärme

- Rund 40 Prozent der CO2-Emissionen in Deutschland entfallen aktuell auf den Wärmebedarf in Gebäuden – die Dekarbonisierung dieses Sektors muss daher mit aller Kraft angegangen werden, um die gesteckten Klimaschutzziele erreichen zu können.
- EWE betrachtet die vorhandenen Optionen mit dem praxisorientierten Blick eines mehrheitlich kommunalen Energiedienstleisters, der seine Kundinnen und Kunden seit über 90 Jahren verlässlich versorgt und sie aktuell auf dem Weg in eine klimaneutrale und bezahlbare Energiezukunft begleitet.
- Dabei zeichnet sich ab, dass für die große Mehrheit der Kundinnen und Kunden Wärmepumpen oder ein Anschluss an die leitungsgebundene Wärme (Wärmenetze) die beste Lösung sein werden – sie sind den Alternativen in Sachen Energieeffizienz und Vollkosten in den meisten Fällen überlegen.
- Wasserstoff und Biomethan werden in der flächendeckenden Wärmeversorgung beim Endkunden hingegen absehbar keine tragende Rolle spielen.
- Ihre Stärken werden bei der Dekarbonisierung von industriellen Prozessen, die nicht elektrifiziert werden können, Teilen des Schwerlastverkehrs sowie für die Rückverstromung im Fall von Dunkelflauten gebraucht.
- Ob lokale Gegebenheiten in einigen Fällen ggfs. auch einen Einsatz bei Wärmeanwendungen in privaten Wohngebäuden sinnvoll werden lassen, wird im Zuge der kommunalen Wärmeplanung geprüft.

#3 EWE hat den Wechsel bereits vollzogen

- Wir bieten in Neubaugebieten keine Erdgasanschlüsse mehr an und beraten die Menschen stattdessen vorrangig zu Wärmepumpen, Photovoltaik und Hausspeichern.
- Hinzu kommen lokale Quartierslösungen, bei denen sich Hausbesitzer an leitungsgebundene Wärmenetze anschließen können.
- In Bremen, wo unsere Tochtergesellschaft swb leitungsgebundene Wärmenetze betreibt und in den kommenden Jahren konsequent weiter ausbauen wird, ist seit einigen Tagen ein Informationstool online, auf dem sich Bürgerinnen und Bürger darüber informieren können, ob ihr Gebäude in einem Ausbaugebiet liegt.

#4 EWE unterstützt die kommunale Wärmeplanung

- Die aktuellen Regelungen des GEG sollen unmittelbar erst einmal nur für Neubauten gelten, sofern noch keine kommunale Wärmeplanung für das Gebiet vorliegt.
- Insbesondere für Bestandsbauten soll die kommunale Wärmeplanung damit der Dreh- und Angelpunkt sein: Auf Grundlage einer Wärmeplanung in Kommunen werden Hausbesitzer besser entscheiden können, in welche Heizungstechnik sie investieren sollten.
- In Kommunen über 100.000 Einwohnern soll sie ab Mitte 2026 und für die restlichen Kommunen ab Mitte 2028 vorliegen.
- Grundlage dafür wird ein Gesetz sein, welches eng mit dem GEG verzahnt werden wird. -
- Auch für EWE sind die Ergebnisse aus der kommunalen Wärmeplanung wichtiger Bestandteil der eigenen Netzausbauplanungen:
- Ziel ist es, die Kräfte zur richtigen Zeit auf die richtigen Orte im Netzgebiet zu richten und die über viele Jahre laufende Transformation möglichst effizient umzusetzen.
- Volkwirtschaftlich ist ein unwirtschaftlicher Parallelbetrieb von Erdgas- und Wasserstoffnetzen so gut es geht zu vermeiden.
- Die weitgehende Elektrifizierung des flächendeckenden Wärmebedarfs erfordert massive Investitionen in den Ausbau des Stromnetzes, welches noch stärker als bisher das Rückgrat der Energiewende sein wird. Neben entsprechenden Anreizen für ausreichende Investitionen müssen Netzbetreiber zugleich auch umfangreichen Zugriff auf Steuerungseinheiten haben, um flexible Verbrauchseinrichtungen schnellstmöglich an das Netz bringen zu können.
- EWE unterstützt Kommunen auf Wunsch aktiv dabei, die kommunale Wärmeplanung umzusetzen.
- EWE NETZ bietet dafür eine vollumfängliche Dienstleistung für die individuelle Wärme- und Energieplanung der Kommunen an.
- Als örtlicher Netzbetreiber sind wir von den Kommunen ohnehin in den Prozess einzubinden, u.a. auch, weil er in weiten Teilen auf unseren Datensätzen basiert.
- Erste Kommunen sind beispielsweise Cloppenburg und Cuxhaven
Quelle: Pressemitteilung EWE


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08.09.2023, Strausberg

EWE Aktiengesellschaft
Hegermühlenstraße 58, 15344 Strausberg
Tel.: 03341 / 38 21 50

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