
Verlassene Kirchen, wüste Orte, stille Zeugen vergangener Zeiten – in seiner neuen Ausstellung Mûspilli zeigt der Fotograf Malte Patriok eine eindrucksvolle Serie analoger Schwarz-Weiß-Aufnahmen, die tief unter die Oberfläche historischer Landschaften blicken.
Die Motive führen in Gegenden, die durch Kriege, Hungersnöte oder Seuchen entvölkert wurden – Orte, die einst von lebendigen Gemeinden getragen wurden und heute von Stille, Erinnerung und Verfall geprägt sind.
Im mittelalterlichen Denken galten solche Katastrophen als Vorboten des Weltuntergangs. Der althochdeutsche Begriff Mûspilli, der dem Titel der Ausstellung seinen Namen gibt, bezeichnet das apokalyptische Ende der Welt durch Feuer – eine kulturelle Metapher für existenzielle Angst, aber auch für Wandel und Transformation.
Die Fotografien eröffnen eine eindringliche Verbindung zwischen dokumentarischer Genauigkeit und zeitloser Symbolik. Sie erzählen von Alltag und Glauben, von Gemeinschaft und Vergänglichkeit – und werfen zugleich Fragen auf über unsere Gegenwart und Zukunft.
Der Fotograf wurde 1976 in Rüdersdorf bei Berlin geboren, wuchs in Strausberg auf und lebt heute in Fürstenwalde. Ab 2012 widmete er sich verstärkt der thematischen Fotografie mit Schwerpunkten in Natur, Architektur und Reise. Seit 2017 ist er Gründungsmitglied der Künstlergruppe Grenzland-Fotografen.
Die Ausstellung ist vom 12. September bis zum 26. Oktober 2025 in der Stadtpfarrkirche Müncheberg zu sehen – einem Ort, der selbst Geschichte atmet und einen besonderen Resonanzraum für diese fotografischen Visionen bildet.
Wo?
Stadtpfarrkirche Müncheberg, Ernst-Thälmann-Str. 52, 15374 Müncheberg
Eintritt frei, Spenden willkommen!