Strausberg geht mit neuem Konzept Zukunft an - 15.05.2007 | Fotogalerie
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Strausberg geht mit neuem Konzept Zukunft an
Beim IHK-Unternehmerstammtisch wurde das wirtschaftlich orientierte Stadtentwicklungskonzept von Strausberg vorgestellt
„Das Land hat Strausberg bei der Neuausrichtung seiner Wirtschaftsförderpolitik vergessen und das Potential der Stadt unterschätzt“, erklärt Bürgermeister Hans Peter Thierfeld beim Unternehmerstammtisch. Die Folgen für die größte Stadt im Landkreis Märkisch-Oderland sind fatal. „Wir sind benachteiligt bei der Landesförderung und der Infrastrukturentwicklung sowie von der EU-Förderung ausgeschlossen“, klagt Thierfeld.

Die Kommunalpolitiker und Unternehmer von Strausberg zogen sich nach der Neuausrichtung der Brandenburger Wirtschaftsförderung aber nicht schmollend zurück, sondern gingen in die Offensive. „Innerhalb eines Jahres haben Unternehmer, Abgeordnete und die Verwaltung ein neues Stadtentwicklungskonzept für Strausberg erarbeitet“, sagt Sven Wiechmann, Sprecher des Wirtschaftsbeirates der Stadt. Das neue Konzept ist eine Summe von Ideen und Vorschlägen vieler Strausberger.

Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken der Stadt analysiert

Vor der Konzepterstellung hat sich die Stadt erst mit den Stärken und Schwächen sowie den Chancen und Risiken von Strausberg auseinandergesetzt. „Die S-Bahn- und Regionalbahnanbindung, der Bundeswehrstandort mit 3.000 Dienstposten und die Ausstattung mit Freizeit- und Sport-, Bildungs- und Kultur- sowie mit Handeleinrichtungen sind Stärken der Stadt“, sagt Hans Peter Thierfeld. Zu den Schwächen gehören der Bandcharakter der Stadt und die damit verbundenen langen Wege sowie die schlechte Anbindung an das Autobahnnetz. „Die Entwicklung des Regionalflugplatzes, der Ausbau der regionalen Kooperation im östlichen Umland, die Entwicklung zum Wohnstandort mit guter Infrastruktur und die Entwicklung der Naherholungsangebote sind unsere Chancen“, erklärt der Bürgermeister. Die rückläufigen Ausstrahlungseffekte aus Berlin, die demographische Entwicklung mit dem Rückgang der Bevölkerung und die Abhängigkeit bei Standortentscheidungen von Dritten sind Risiken für die künftige Entwicklung von Strausberg.

Aus dieser Analyse haben Verwaltung, Angeordnete und Unternehmen acht Entwicklungsziele herausgearbeitet. Unter dem Slogan „Strausberg 2020: Stark im Zukunftsraum Östliches Berliner Umland“ wurden sie zusammengefasst. Danach soll sich Strausberg in den nächsten Jahren zu einem dynamischen Mittelzentrum entwickeln. Die Stadt soll außerdem ein zentraler Wirtschaftsstandort im regionalen Verbund sein. Die Bedeutung als innovativer Bundeswehrstandort und attraktiver Erholungsort sollen ausgebaut werden. Außerdem soll die Innenstadt gestärkt werden. Eine leistungsfördernde Infrastruktur soll eine räumliche Verknüpfung ermöglichen sowie Mobilität und soziale Stabilität sichern

Stadtentwicklungskonzept gibt Unternehmen Sicherheit

„Mit dem Konzept werden die Entwicklungsziele der Stadt klar definiert, sie sind wichtig für jedes Unternehmen“, lobt Stammtisch-Moderator Klaus Kröpelin von der IHK. „Die Firmen der Stadt erhalten so eine Planungssicherheit und können ihre Entscheidungen innerhalb des Entwicklungskonzeptes treffen.“ Außerdem sei das Konzept auch eine Handlungsanweisung für den Einsatz der Haushaltsmittel und auch ein Kontrollinstrument für die Entscheidungen der Tagespolitik. Die IHK hat die Erarbeitung des Strausberger Konzeptes mit 5.000 Euro unterstützt. Mit dem Geld wurden Befragungen von Unternehmen finanziert. Somit flossen die Vorstellungen und Erwartungen von sehr vielen Firmen der Stadt mit in das neue Konzept ein.

Laut Konzept sollen die Bereiche Arbeit, Wohnen und Leben in Strausberg gleichermaßen entwickelt werden. „Wenn in der Stadt noch immer elf Prozent der Leute ohne Arbeit sind, müssen wir zuerst die Wirtschaft fördern und dann an die anderen Bereichen denken“, forderte der Unternehmer Hans-Joachim Karl. Bürgermeister Thierfeld sieht in dieser Forderung kein Problem und auch keinen Widerspruch zum Konzept. „Wenn wir als Stadt den Bau von altersgerechten Wohnanlagen unterstützen, entstehen so ja auch im Pflegebereich neue Arbeitsplätze. Die Bereiche Arbeiten, Wohnen und Leben gleichzeitig zu entwickeln, geht also.“

Konzept wird fortgeschrieben

Allerdings hat das Konzept noch nicht alle Probleme und Sorgen der Strausberger erfasst. Aus dem Stammtischpublikum gab es deshalb auch Anregungen und Vorschläge für Ergänzungen. „Das Problem Nr. 1 der Unternehmer der Stadt ist nicht mehr, volle Auftragsbücher zu bekommen, sondern geeignetes und gut ausgebildetes Personal für die Erledigung der Aufträge zu finden“, erklärte Andreas Jonas, Geschäftsführer des STIC. Wirtschaftsbeirat und Bürgermeister Hans Peter Thierfeld freuten sich über diese Vorschläge. „Unser neues Entwicklungskonzept von Strausberg soll doch kein starres Gebilde sein, es muss fortgeschrieben werden und den sich verändernden Bedingungen angepasst werden.“

(Text und Fotos: Wilko Döll)

Wann: 15.05.2007

Restaurant und Tagungszentrum Am Fischerkietz 6,
Strausberg

Veranstalter bzw. Veranstaltungsort:
Industrie- und Handelskammer Ostbrandenburg

Puschkinstraße 12 b 15236 Frankfurt (Oder)

Tel.: +49 335 5621-0



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