Rettung des Straussees - 14.06.2021 | Fotogalerie
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Rettung des Straussees
Taskforce Straussee informiert
Rettung des Straussees auf vielfältige Weise angehen - Projekt zur Seerettung macht Fortschritte – Weitere Lösungsansätze im Blick behalten
Die Rettung oder zumindest Stabilisierung des Straussees ist nicht von jetzt auf gleich umgesetzt, wie es den Verantwortlichen der Stadt Strausberg sowie den Mitgliedern der Taskforce Straussee durchaus klar ist. Dennoch vertritt man gemeinsam die Auffassung, dass mit dem „Projekt Straussee“ nicht noch mehr Zeit ins Land ziehen dürfe.

Per Beschluss der Stadtverordnetenversammlung am 25. März hat die Stadt Strausberg die Trägerschaft des Projekts zur Rettung des Straussees übernommen. Über ein Vergabeverfahren konnte ein Büro für Projektsteuerung gewonnen werden, das zeitnah mit der Arbeit beginnen wird. Demnächst wird es zu einem ersten gemeinsamen Gespräch zwischen Projektsteuerer, der Stadt Strausberg und Vertretern der Taskforce kommen. Ebenso stehen in den nächsten Tagen weitere gemeinsame Abstimmungsgespräche mit dem Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Klima (MLUK) zum aktuellen Entwurf der Projektskizze an, die durch die Taskforce erarbeitet wurde.
„Die Taskforce wird gemeinsam mit der Stadt eng mit dem Projektsteuerer zusammenarbeiten“, unterstreicht Heinz-Dieter Gransee, zuständiger Fachbereichsleiter der Stadt Strausberg. So sind noch umfangreiche Fragenstellungen gutachterlich zu beantworten, wofür eine Machbarkeitsstudie erstellt werden muss. Vorgesehen ist auch eine vollständige Finanzierung der Studie aus Fördermitteln des Landes.

Kernpunkt des aktuellen Rettungsplans ist die Entnahme eines Teils des Wassers aus dem Rüdersdorfer Tagebau, um es dem Straussee zuzuführen. Nachdem mehrere Alternativen gründlich geprüft wurden, ist die Überführung des sogenannten Sümpfungswassers aus dem Kalksteintagebau die einzig übrige praktikable Lösung. Mit seinen 15 Millionen Kubikmetern Gesamtvolumen verliert der Straussee jährlich etwa 600.000 Kubikmeter Wasser. Für einen Ausgleich müssten zehn Prozent dieses Sümpfungswassers dem Straussee zugeführt werden. Das soll nicht durch direkte Einleitung, sondern durch Zuführung in das nördliche Anströmungsgebiet der natürlichen Straussee-Zuflüsse (Kleine Babe bzw. Roter Hofgraben) und Nutzung der Seen in diesem Bereich (Klostersee und Röthsee) erfolgen.

Fragen die sich bei dem für das Land Brandenburg einzigartigen Vorhaben auftun, gibt es einige. So kann das Rüdersdorfer Tagebauwasser nicht direkt eingeleitet werden, sondern muss aufbereitet werden. Weiterhin stellt sich die Frage der Zuführung beziehungsweise des Transports. Jüngst wurde zudem auf Folgen für die Gewässer in Rüdersdorf und dem Gemeindeumfeld hingewiesen.

Angesichts der fortschreitenden Zeit also noch einiges an Arbeit, die getan werden muss. Den Beteiligten ist klar, dass das Gesamtprojekt nur durch ein gemeinsames und solidarisches Miteinander funktionieren kann, so wie es auch das Grundprinzip im Wasserverband Strausberg-Erkner (WSE) ist, in dem sich Kommunen, die über Grundwasservorräte verfügen, mit denen zusammengeschlossen haben, die keine Ressourcen besitzen, aber deren Einwohner trotzdem mit Trinkwasser versorgt werden müssen.

Parallel gibt es noch andere Maßnahmen, die unterstützen können. So beispielsweise die sog. „Teilstromrückführung“ geklärten Abwassers. Dieses könnte grundsätzlich zur Grundwasserneubildung genutzt werden. Leider ist dieser Nachhaltigkeits-Ansatz vorerst nicht realisierbar. Dazu sind zukünftig weitere Klärstufen im Klärwerk Münchehofe (Berliner Wasserbetriebe) notwendig.
Einer angedachten Ausweitung der Anbindung von Wasserwerken an den Grundwasserleiter und einer Erhöhung der Fördermengen sollten tendenziell Überlegungen einer Senkung gegenüberstehen. „Grundsätzlich müssen bei den Grundwasserentnahmen die geänderten klimatischen Bedingungen und der daraufhin eingetretene Rückgang des Grundwasserdargebotes Berücksichtigung finden“, wies die Stadt Strausberg in ihrer Stellungnahme zum jüngsten Antrag des WSE auf wasserrechtliche Genehmigung für die Brunnengalerie „Collegenberge/Strausberg“ hin.

Wann: 14.06.2021,
Strausberg



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