Kleist-Festtage feiern das Theater mit Bühnenstars, Premieren und einer Uraufführung
Hochkarätige und hochaktuelle Theaterproduktionen mit prominenter Besetzung, darunter viele Premieren und eine Uraufführung, sind im Kleist Forum Frankfurt (Oder) im Rahmen der diesjährigen Kleist-Festtage vom 30. September bis 10. Oktober zu sehen.

Zur Eröffnung feiert das diesjährige Gewinnerstücks des Kleist-Förderpreises seine Frankfurter Premiere. In »kill baby« von Ivana Sokola geht es nicht nur um das Thema weibliche Selbstbestimmung, die Koproduktion des Kleist Forums mit dem Nationaltheater Mannheim untersucht vor allem die enge Verbindung zwischen drei Generationen von Frauen in einer Familie.

Peter Lohmeyer ist am 2. Oktober als personifizierte Finanzindustrie und „Superspreader“ in
der gleichnamigen Inszenierung des Théâtre National du Luxembourg zu sehen. Das Ein-
Mann-Stück von Albert Ostermaier seziert schonungslos den Zusammenhang zwischen
Kapitalismus und Pandemie.

Am 2. und 3. Oktober spielen die Schauspielerin Judith Rosmair und Documenta-Künstler
Theo Eshetu in ihrem Virtual-Reality-Projekt »Bye-bye Bühne« mit VR-Brillen und einer Live-
Performance. Dabei stellen sie die Wahrnehmung des Publikums auf die Probe und feiern
den Zauber des Augenblicks und der Bühnenkunst. Das außergewöhnliche Theatererlebnis
wird sechs Mal auf der Studiobühne vor einer kleinen Anzahl von Zuschauer:innen
aufgeführt.

Cornelia Heyse und Mathieu Carrière verkörpern die Hauptrollen in der Uraufführung von
»Miller gegen Miller«. Das Stück des israelischen Autors Joshua Sobol, der selbst Regie
führt, ist mehr als ein Generationen-Gemetzel zwischen einer totkranken Mutter und ihrem
Sohn. Basierend auf einer wahren Geschichte, entwickelt sich aus einer halluzinierten
Zeitreise ein Psychokrimi. Über 80 Jahre geheimes Leben. Eine Spurensuche und
Abrechnung zugleich, bei der ein Jahrhundertprozess zu einer alptraumhaften
Achterbahnfahrt wird – zu sehen am 6. und 7. Oktober.

Den Zustand unserer Gesellschaft und ihrer sich verändernden Werte reflektiert das
international Ensemble teatreBLAU in »Was ist es wert?« am 6. Oktober in einer
Performance - digital, gespielt, gefilmt, getanzt und gesprochen.
Bei den Kleist-Festtagen nicht fehlen, darf der große Schauspieler Thomas Thieme, der mit
Goethes Faust den Klassiker der deutschen Literatur an drei Abenden neu erzählt,
musikalisch begleitet von seinem Sohn Arthur Thieme. Jeder dieser Abende ist eine
Geschichte für sich und kann einzeln gebucht werden: »Wenn ihr’s nicht fühlt…« am
8. Oktober, »Der Worte sind genug gewechselt…« am 9. Oktober und »Es irrt der
Mensch…« am 10. Oktober.

Zum Abschluss des Festivals widmet sich die Bürgerbühne im Kleist Forum am 10. Oktober
in »Die Enkel der friedlichen Revolution« den Geschehnissen der Wendezeit 1989 in
Frankfurt (Oder) und fragt, was die junge Generation daraus lernen kann.
Jedes Jahr im Oktober ehren die Kleist-Festtage den in Frankfurt (Oder) geborenen Dichter
Heinrich von Kleist - und das schon seit 1992. Das Theater- und Literaturfestival ist mit
seinen zahlreichen Veranstaltungen im Kleist Forum und im Kleist-Museum eine gute
Gelegenheit, die Kleist-Stadt und ihren berühmten Sohn neu- oder auch wiederzuentdecken.
Das komplette Programm gibt es unter www.kleistfesttage.de.

Tickets und Festivalpass
Tickets gibt es an der Theaterkasse im Kleist Forum (Mo-Fr 12-17 Uhr), in der Deutsch-
Polnischen Tourist-Information (Mo-Fr 9-17 Uhr, Sa 10-14 Uhr) sowie an den bekannten
Vorverkaufsstellen. Sie können auch bequem und gebührenfrei online unter
www.kleistforum.de oder www.kleistfesttage.de bestellt werden.
Jeweils 50 % Ermäßigung bei jeder Veranstaltung der Kleist-Festtage bekommen
Inhaber:innen des Festivalpasses. Für 10,- Euro (ermäßigt 8,- Euro) gibt es ihn an den
Kassen im Kleist Forum, im Kleist-Museum und in der Deutsch-Polnischen Tourist-
Information.

3-G-Regel
Alle Vorstellungen finden unter 3-G-Bedingungen statt: Zuschauer:innen werden gebeten,
ihren vollständigen Impfnachweis, Genesungsbescheinigung oder ein negatives
Testergebnis (PCR-Test max. 48 h alt, Schnelltest max. 24 h alt) mitzubringen. Die
medizinische Mund-Nase-Bedeckung kann während der Vorstellung abgelegt werden.