Kaiser´s Fahrschule gibt es jetzt seit über 30 Jahren in Strausberg. Wir überbrachten André Kaiser unsere Glückwünsche und sprachen mit ihm.

Hallo Herr Kaiser, herzlichen Glückwunsch zum Jubiläum. Hatten Sie schon immer den Plan, sich selbständig zu machen?
Das hat sich so ergeben. Als der damalige Kraftverkehr in Strausberg aufgelöst wurde, standen für mich die Optionen einer Anstellung oder als Fahrschullehrer einen eigenen Betrieb zu gründen. Nach einigen Überlegungen begann ich die selbständige Tätigkeit. Es ging auch gleich gut los, denn ich hatte schnell 40 Anmeldungen zusammen. Ich habe meine Räume in einer Baracke auf dem Kraftverkehrsgelände gemietet. Die ersten bestanden ihre Prüfungen, die nächsten meldeten sich an.

Wie viele Fahrschüler haben Sie bisher ausgebildet?
Das kann ich gar nicht so genau sagen. Es waren aber sicher über 2.000 Leute, die im Unternehmen ausgebildet wurden. Zwischenzeitlich hatte ich zwei Fahrlehrer angestellt. Jetzt mache ich es wieder alleine. Da läuft es etwas ruhiger, aber es läuft. Ich habe auch schon die Kinder von meinen ersten Schülern ausgebildet. Seit über 20 Jahren sitzen wir jetzt Am Herrensee 14 in der Hegermühle mitten in Strausberg.

Welche Ausbildung kann in Ihrer Fahrschule durchlaufen werden?
Wir bilden die Klasse B, also Personenkraftwagen auch mit Anhängern ob Automatik- oder Schaltwagen sowie Zweirad- alle Klassen aus. Natürlich machen wir auch die B197 Ausbildung, das heißt dass bei der PKW Ausbildung 10 Fahrstunden mit einem Schaltwagen und der Rest mit einem Fahrzeug mit Automatikgetriebe absolviert werden. Dann wird auch der B196 gern bei uns gemacht.

Was ist jetzt der B196?
Wer einen PKW Führerschein seit mindestens fünf Jahren besitzt, kann vier Theorie- und fünf Praxiseinheiten je 90 Minuten absolvieren und darf dann Leichtkrafträder der Klasse A1, das sind Motorräder bis 125 ccm, fahren. In den Führerschein wird dann die Schlüsselzahl 196 eingtragen. Dies gilt bis jetzt jedoch nur in Deutschland.

Was war die schwierigste Zeit in den 30 Jahren?
Ach wer selbständig ist, kennt es: Es gibt immer wieder Höhen und Tiefen, aber es geht immer weiter. Wer sich selbst und ständig kümmert, kommt auch um die Schlaglöcher.

Seit wann sind Sie Fahrlehrer?
Meinen ersten Führerschein habe ich 1975 mit einem Simson SR2 gemacht, ein Jahr später saß ich dann auf einer MZ ES 125 und bestand die Motorradprüfung. Im Rahmen meiner Kfz-Schlosser Ausbildung erwarb ich den LKW Führerschein. Mein Studium des KFZ-Ingenierwesens schloss ich 1982 ab. Seit 1. März 1990 bin ich hauptamtlich Fahrlehrer und das macht mir heute immer noch Spaß.

Bei der Volkssolidarität führen Sie auch Verkehrsteilnehmerschulungen durch, was machen Sie noch?
Ich bin seit 2008 Mitglied der Verkehrswacht Oderland, denn Verkehrssicherheit ist mir persönlich wichtig. Hier arbeite ich in der Unfallkommission mit und führe Verkehrsteilnehmerschulungen über die Jugendgerichtshilfe durch. Seit 2010 bin ich der stellvertretende Vorsitzende des Fahrlehrerverbandes MOL. Als Moderator des ADAC führe ich jährlich zirka 120 Verkehrsteilnehmerschulungen bei Senioren sicher mobil durch. Hier habe ich auch Schulungen bei der Volkssolidarität. Weiterhin mache ich über 50 Fahr-Fitness-Checks für Senioren sowie Fahrchecks nach neurologischen Erkrankungen bei medizinischem Bedarf. Wer lange nicht gefahren ist, kann sich auch bei mir anmelden, da führen wir gern entsprechende Fahrkurse zur Auffrischung durch.

Mann Herr Kaiser, das ist ein ganz schönes Pensum, wie halten Sie sich fit?
Um fit zu bleiben, absolviere ich zweimal je Woche ein Lauftraining um den Straussee und gehe dann ganzjährig in den Straussee schwimmen. Für die Fitness im Kopf spiele ich im Schachverein Rochade Müncheberg. Wenn ich dann noch Zeit habe, fliege ich gern mit Kleinflugzeugen. Den Flugschein habe ich seit 1998.

Vielen Dank für das Gespräch und alles Gute für die Zukunft.