
Eigentlich ist klar, was Demokratien westlicher Prägung definiert: Rechtsstaatlichkeit,
unveräußerliche Grundrechte und Gewaltenteilung. Sie stützen sich auf gewählte
Volksparteien und auf die vernunftgeleitete Teilhabe des Volkes. Doch immer mehr
Menschen zweifeln an diesen Grundlagen. Der Philosoph Julian Nida-Rümelin analysiert, was Demokratie leisten kann, und identifiziert konzeptionelle Defizite, die sich
aktuell zu einer Bedrohung auswachsen.
Für ihn ist die repräsentative Demokratie nicht nur die nach wie vor unübertroffene
Regierungsform, sondern auch eine Lebensform: „Der demokratische Idealismus, für
den ich plädiere, nimmt die Bürgerinnen und Bürger in der Demokratie ernst.
Er traut ihnen zu, dass sie in der Lage sind, nicht nur das für sie selbst Gute zu eruieren, sondern auch das Gute für die politische Gemeinschaft oder, wenn es sich um eine
kosmopolitische Praxis handelt, für die Menschheit“.
Julian Nida-Rümelin lehrt Philosophie und politische Theorie an der LudwigMaximilians-Universität in München. Er versteht sich als humanistischer Philosoph, zu seinen Schwerpunkten gehören die Theorie praktischer Vernunft, die Entscheidungstheorie und Risikoethik. Von 2001 bis 2002 war er nach Michael Naumann der zweite Staatsminister für
Kultur und Medien.
Sa, 18.6., 17 Uhr
Rede, Schinkel-Kirche
Preisgruppe I: € 15,- / ermäßigt € 12,-
Preisgruppe II: € 12,- / ermäßigt € 9,50